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Ausbildungszeugnis

Ausbildungszeugnis

Ausbildungszeugnis Muster - Weiter unten auf der Seite kostenlos herunterladen!

Mit dem Abschluss einer Ausbildung erhält der Absolvent immer das sogenannte betriebliche Ausbildungszeugnis.


Es dient vor allem als Übersicht der Ausbildungsinhalte und zur Bewertung des Verhaltens sowie der bisher erbrachten Leistungen der gesamten Ausbildungszeit.


Ein gutes Ausbildungszeugnis ist mitunter ein wichtiger und entscheidender Faktor, um eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch zu erhalten.


Auch wenn vom Arbeitsgericht beschlossen wurde, dass Ausbildungszeugnisse immer wohlwollend formuliert werden müssen, kann ein Personaler anhand der Zeugnissprache sofort herauslesen, welche Benotung dem Bewerber tatsächlich gegeben wurde.


So kann es vorkommen, dass sich hinter einem vermeintlich positiv formulierten Satz eine schlechte Bewertung verbirgt.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen den Aufbau und Inhalt eines qualifizierten Ausbildungszeugnisses, die wichtigsten Schlüsselformulierungen und hilfreiche Informationen rund um Ihre Rechte. Zusätzlich erhalten Sie eine kostenlose Vorlage eines guten Ausbildungszeugnisses zum Herunterladen.

Stefan Gerth - Geschäftsführer

Über den Autor

Während meines Wirtschaftsstudiums entdeckte ich meine Passion für Bewerbungen und gründete 2011 die webschmiede GmbH. Als deren Geschäftsführer und Gründer von „Die Bewerbungsschreiber“ habe ich mich als Marketing- und Bewerbungsexperte etabliert und teile dieses Wissen gerne in Vorträgen, Interviews und Beiträgen wie diesem hier. Profitieren auch Sie von meiner langjährigen Erfahrung!

Stefan Gerth - Geschäftsführer

Arten von Ausbildungszeugnissen

Nach dem Abschluss einer Ausbildung werden immer drei verschiedene Zeugnisse ausgehändigt:

  • Abschlusszeugnis der Berufsschule

  • Zeugnis über das Bestehen der Abschlussprüfung (von der IHK / HWK)
  • Ausbildungszeugnis des Betriebes über bisher erbrachte Leistungen

In diesem Artikel behandeln wir ausschließlich Letzteres, welches wiederum in drei Formaten vorliegen kann: Das einfache und das qualifizierte Ausbildungszeugnis sowie das sogenannte Zwischenzeugnis.

Einfaches Ausbildungszeugnis

Das einfache Zeugnis dient lediglich als Nachweis über die Art und das Ziel Ihrer Ausbildung, der Darstellung bereits erworbener Kenntnisse sowie der Bestätigung der Teilnahme am theoretischen Unterricht. Da eine ausführliche Bewertung wegfällt, ist die einfache Form des Ausbildungszeugnisses nicht gerne als Bewerbungsdokument gesehen, da sie für schlechte Arbeitsleistungen und Unstimmigkeiten zwischen Unternehmen und Azubi gewertet werden kann.

Qualifiziertes Ausbildungszeugnis

Ein qualifiziertes Ausbildungszeugnis ist tiefgreifender als ein Einfaches und gibt einen idealen Überblick der bisher erbrachten Leistungen und Kompetenzen. Diese Form sollte als Anlage einer Bewerbung genutzt werden, da hier eine umfangreiche Bewertung des Leistungs- und Sozialverhaltens erfolgt. Laut § 16 Berufsbildungsgesetz (BBiG) muss Ihnen Ihr Arbeitgeber lediglich ein einfaches Ausbildungszeugnis anfertigen. Die Ausstellung eines qualifizierten Ausbildungszeugnisses müssen Sie somit explizit anfragen.


Eine Anfrage nach einem qualifizierten Zeugnis kann folgendermaßen aussehen:

Sehr geehrter Herr XY,


hiermit bitte ich Sie, nach Ausbildungsabschluss im Juni 20xx, freundlicherweise ein qualifiziertes Ausbildungszeugnis über meine bisher erbrachten Leistungen zu erstellen.

Ich bedanke mich bereits im Vorfeld herzlich für Ihre Mühe.


Mit freundlichen Grüßen

Max Mustermann

Zwischenzeugnis

Sollten Sie sich vor Abschluss Ihrer Ausbildungszeit in einem anderen Betrieb bewerben oder gar abbrechen, erhalten Sie ein Zwischenzeugnis. Dieses ist vom Aufbau dem des einfachen oder qualifizierten Zeugnisses gleichzusetzen. Der Anspruch darauf ist gesetzlich nicht eindeutig festgehalten, jedoch wird dieser häufig schon im Vorfeld von Gewerkschaften und in Tarifverträgen geregelt.

Einfache und qualifizierte Ausbildungszeugnisse werden immer in der Vergangenheitsform geschrieben. Da die Ausbildung nach Ausstellung eines Zwischenzeugnisses noch nicht abgeschlossen wurde, besitzt dieses die Besonderheit, dass es in der Gegenwartsform verfasst wird.

Aufbau und Inhalt eines Ausbildungszeugnisses

Es kann durchaus vorkommen, dass Ihr Arbeitgeber Sie dazu auffordert, Ihr Ausbildungszeugnis selbstständig zu verfassen, da die Erstellung oftmals einen zu großen Zeitaufwand für das Unternehmen darstellt. Dadurch gibt er Ihnen die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen, selbstständig Tätigkeiten und Erfolge für den Bericht auszuwählen und sich selbst wahrheitsgetreu zu bewerten.


Dafür ist es wichtig zu wissen, welche Inhalte in einem Ausbildungszeugnis abgedeckt werden müssen, denn das Auslassen wichtiger Aspekte zieht automatisch negative Rückschlüsse mit sich.


Der Aufbau eines qualifizierten Ausbildungszeugnisses:

  • Kopfzeile und Überschrift

    Adresse des Unternehmens sowie der Überschrift „Ausbildungszeugnis“

  • Einleitung

    Angaben zu Ihrer Person, Ausbildungsziel, Bestätigung der Teilnahme am theoretischen Unterricht und Unternehmensvorstellung

  • Tätigkeitsbeschreibung

    Stichpunktartige Aufzählung verschiedener Tätigkeiten und Aufgaben

  • Sozial- und Leistungsverhalten

    Bewertung des Verhaltens unter Verwendung der Zeugnissprache

  • Schlussabsatz

    Abschließende Wünsche, Bedauern sowie Datum und Unterschrift des Ausbilders

Wer sein Ausbildungszeugnis selbst erstellt, sollte sich niemals eine makellose Bewertung geben, denn das wirkt auf Personaler sehr verdächtig. Versuchen Sie immer bei der Wahrheit zu bleiben, denn am Ende muss auch ihr Arbeitgeber mit Ihrer Selbsteinschätzung einverstanden sein.

Einleitung

Der Einleitungssatz des Ausbildungszeugnisses enthält alle wichtigen Angaben zu Ihrer Person. Der erste Satz beinhaltet neben Ihrem Namen, Geburtsdatum und derzeitigen Wohnort auch das Ziel und die Dauer Ihrer Ausbildung. Darüber hinaus kann der Betrieb zusätzlich die Teilnahme am theoretischen Unterricht bestätigen.


Beispielformulierung für die Einleitung des Ausbildungszeugnisses:

  • „Herr XY, geboren am 18.03.1995 in Musterdorf, wohnhaft in Musterstadt, ist in der Zeit vom 01.09.2017 bis zum 30.05.2020 in unserem Betrieb zum Tischler ausgebildet worden. Wir bestätigen, dass Herr XY zusätzlich erfolgreich am theoretischen Unterricht teilgenommen hat.“

Ob ein Bewerber sich für das eigene Unternehmenskonzept eignet, kann ein Personaler auch daran erkennen, wo dessen Lehre stattgefunden hat. Eine Ausbildung, die in einem Weltkonzern absolviert wurde, kann sich durchaus von einer Lehre in einem einfachen Familienbetrieb unterscheiden. Aus diesem Grund kann eine knappe Darstellung der Kernfakten und -aufgaben des Unternehmens einen entscheidenden Unterschied machen. 


In der Unternehmensbeschreibung können Sie das Tätigkeitsfeld, die Art und Größe des Unternehmens sowie die Produktpalette und mögliche Dienstleistungen angegeben werden. Da es ausschließlich um die Bewertung des Lehrlings gehen soll, darf dieser Teil jedoch nicht als eine Art Firmenwerbung dienen.


Beispielformulierung für eine kurze Unternehmensbeschreibung:

  • „Die XY GmbH ist ein Unternehmen mit 450 Mitarbeitern an 12 Standorten, welches im Bereich XY vor allem im deutschsprachigen Raum tätig ist. Die Entwicklung und Fertigung von Beispielprodukten zählt zu unseren Kernaufgaben.“

Tätigkeitsbeschreibung

Die Beschreibung des Tätigkeitsfelds gehört für viele zukünftige Arbeitgeber zum zentralen Bestandteil des Zeugnisses und benennt stichpunktartig alle relevanten Aufgaben, die während der Ausbildungszeit verrichtet wurden. Dabei werden die Tätigkeiten so formuliert, dass sich selbst Außenstehende, die nicht vom Fach sind, eine treffende Vorstellung der Ausbildungsinhalte machen können.


Bei der Aufzählung der Tätigkeiten sind folgende Aspekte zu beachten:

  • Nennen Sie möglichst Tätigkeiten, die regelmäßig ausgeübt wurden

  • Weniger wichtige Aufgaben sollten in der Reihenfolge weiter unten platziert werden
  • Aufgaben sollten nicht zu knapp und oberflächlich aufgeführt werden
  • Bedeutende Projekte und Sonderaufgaben sollten Sie ebenfalls benennen

Beispiele für die stichpunktartige Beschreibung Ihrer Tätigkeiten:

  • „Erfolgreicher Aufbau und aktive Betreuung der Social-Media-Kanäle“

  • „Tägliche Kundenakquise und engagierte Pflege der Kundenbeziehungen“
  • „Tägliche Sichtung und Bearbeitung des allgemeinen Schriftverkehrs“
  • „Überwachung und Koordination von Terminen“
  • „Unterstützung bei der Erstellung von Abrechnungen“
  • „Erstellung von Unterlagen für Meetings und Präsentationen“

Sozial- und Leistungsverhalten

Die Bewertung des Verhaltens ist der wichtigste Bestandteil des qualifizierten Ausbildungszeugnisses. Hier wird der Auszubildende mittels einer verschlüsselten Benotung bewertet, welche vom Arbeitgeber stets wohlwollend formuliert werden muss. Im Abschnitt „Ausbildungszeugnis Formulierungen in Noten“ erhalten Sie hilfreiche Beispiele der verschlüsselten Zeugniscodes.


Passive Auslassungen der folgenden Aspekte können ebenfalls negative Auswirkungen auf den zukünftigen Bewerbungsprozess haben. Um alle Leistungen abzudecken, sollte die Bewertung folgendermaßen aufgebaut sein:

  • Das „Wollen“

    Die Motivation und Bereitschaft zu arbeiten

  • Das „Können“

    Die erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten

  • Die Arbeitsweise

    Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Belastbarkeit etc.

  • Fachkenntnisse

    Besondere Begabungen oder außerordentliches Wissen

Ein Fehlverhalten, das nur einmalig aufgetreten ist oder privates Benehmen außerhalb des Arbeitsumfeldes darf im Ausbildungszeugnis nicht aufgeführt werden.

Da vom Arbeitsgericht eine wohlwollende Formulierung verlangt wird, um dem Auszubildenden seine berufliche Zukunft nicht zu erschweren, enthalten betriebliche Zeugnisse ausschließlich positive Äußerungen. Doch Achtung! Personaler verstehen die Geheimcodes der Bewertungen sowie das Weglassen essenzieller Aspekte und können zwischen den Zeilen erkennen, wann es sich um eine schlechte Beurteilung handelt.

Die Bewertung des sozialen Umgangs gegenüber verschiedenen Personen erfolgt immer in einer bestimmten Reihenfolge: Zunächst Vorgesetzte, dann Mitarbeiter und abschließend Kunden. Wird die Reihenfolge geändert oder ist sie nicht vollständig, wird der Umgang mit den jeweiligen Personen negativ gewertet.


Beispielformulierung für eine sehr gute Verhaltensbeurteilung:

  • „Sein Verhalten den Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden gegenüber war immer vorbildlich und einwandfrei.“

Beispiel für eine schlechte Verhaltensbeurteilung:

  • „Sein Verhalten den Mitarbeitern, Kunden und Vorgesetzten gegenüber war vorbildlich.“

Schlussabsatz

Auch im Schlussteil kann eine unkonventionelle Ausdrucksweise oder gar das komplette Auslassen dem Personaler zu verstehen geben, dass zwischen dem Ausbildungsbetrieb und dem Auszubildenden kein gutes Verhältnis bestanden hat. Rechtlich gesehen ist das sogar erlaubt, denn der Auszubildende hat keinen Anspruch auf den Schlusssatz des Zeugnisses.


In der Regel enthält eine Schlussformel im Ausbildungszeugnis die Angabe zum Beendigungsgrund (sofern vom Auszubildenden gewünscht), den Zeitpunkt des Verlassens, eine Danksagung, das Bedauern des Verlassens und beste Zukunftswünsche. Zum Schluss folgen noch Datum, Unterschrift und Stempel des Unternehmens.


Beispielformulierung für den Schlusssatz des Ausbildungszeugnisses:

  • „Frau XY verlässt uns auf ihren eigenen Wunsch hin. Ihre Entscheidung bedauern wir sehr und danken ihr für die sehr gute Zusammenarbeit. Wir wünschen Frau XY für ihre weitere Zukunft weiterhin persönlich sowie beruflich viel Erfolg und alles Gute.“

Ebenfalls zu beachten ist, dass das Datum immer mit dem Tag des Verlassens des Betriebes übereinstimmen sollte. Dies ist nämlich ein Hinweis darauf, dass keine Aspekte des Zeugnisses geändert worden sind, was auf Differenzen hindeuten würde.

Ausbildungszeugnis Formulierungen - Code verstehen

Unter den Arbeitgebern hat sich im Laufe der Zeit eine Geheimsprache entwickelt, die trotz der verpflichtenden, wohlwollenden Formulierung eine Erwähnung negativer Leistungen erlaubt. Um die Codierungen richtig zu entziffern, haben wir Ihnen verschiedene gängige Beispielformulierungen gesammelt und sie in Schulnoten übersetzt. Auffällig ist, dass nur kleinste Unterschiede in der Formulierung zu einer deutlich schlechteren Bewertung Ihrer Leistungen führen können.

Sehr gut – Note 1

  • „Frau Müller hat die Umsetzung der finanziellen Versicherungs- und Vorsorgeaufträge stets zu unserer vollsten Zufriedenheit umgesetzt.“

  • „Er hat die Bestimmungen der Arbeitssicherheit immer in allerbester Weise erkannt und beachtet.“

Gut – Note 2

  • „Mit ihren hervorragenden IT-Kenntnissen konnte Frau Roth stets alle Geräte und Systeme mit hoher Qualität installieren und konfigurieren.“

  • „Herr Frese hat die Fertigung von Konstruktionen und Einzelteilen stets zu unserer großen Zufriedenheit gemeistert.“

Befriedigend – Note 3

  • „Herr Gabel hat die Bedürfnisse der Kunden stets erkannt.“

  • „Frau Holz hat die Kunden zu unserer vollen Zufriedenheit beraten.“

Ausreichend – Note 4

  • „Der Umgang mit unseren Maschinen, Werkzeugen und Baugeräten war zu unserer Zufriedenheit.“

  • „Die fachlich-medizinische Beratung der Kunden erfolgte im geforderten Maße.“

Mangelhaft – Note 5

  • Im Großen und Ganzen hat Frau Maus die Lagerbedingungen beachtet.“

  • „Herr Hobel hat sich bemüht, unseren Anforderungen bei der Pflege der Gärten gerecht zu werden.“

Eine umfangreiche Liste mit weiteren Beispielformulierungen für die verschiedenen Schulnoten finden Sie in unserem Artikel „Dienstzeugnis Formulierungen“. Die Formulierungen aus einem Dienstzeugnis lassen sich ebenfalls auf das Ausbildungszeugnis anwenden.

Ausbildungszeugnis Beispiel - Was Sie beachten sollten

Auf der folgenden Grafik sehen Sie ein Beispiel für ein eher mittelmäßiges Ausbildungszeugnis. Um den Zeugniscode und weitere wichtige Aspekte des Ausbildungszeugnisses besser verinnerlichen zu können, haben wir Ihnen die Fehler in diesem Beispiel hervorgehoben und erklären Ihnen, wie dieses Zeugnis optimiert werden könnte.

Ausbildungszeugnis Beispiel
  • Besser wäre eine vollständigere Beschreibung der Tätigkeit, damit der zukünftige Arbeitgeber einen detaillieren Einblick bekommen kann.

  • Da diese Tätigkeit nur gelegentlich ausgeübt wurde, kann sie auch ausgelassen werden. Hier finden im Idealfall ausschließlich wichtige und relevante Aufgaben Platz. Insgesamt ist diese Tätigkeitsbeschreibung zu knapp und kann wesentlich mehr Punkte erfassen.
  • Eine bessere Formulierung wäre in diesem Fall „... eine außerordentliche Sorgfalt und Schnelligkeit“. Eine weitere Verbesserung ist zu erreichen, wenn noch der Zusatz „stets“ hinzugenommen wird.
  • Diese Aussage mag zwar positiv klingen, jedoch zieht diese Formulierung eine schlechte Benotung mit sich. Wirksamer wäre: „... stets eine besonders motivierte und sympathische Auszubildende“.
  • Auch an dieser Stelle zieht der Zusatz „in vollstem Maße“ statt „jederzeit“ eine Aufwertung mit sich.
  • Die ideale Reihenfolge lautet: Vorgesetzte, Kollegen, Kunden. Die im Dokument verwendete Reihenfolge schließt auf einen eher negativen Umgang mit Vorgesetzten.
  • Auch die Schlussformel kann Bewertungen beinhalten. So würde erst der Wunsch auf einen „beruflichen und persönlichen Erfolg und alles Gute“ als eine einwandfreie Beziehung zwischen Unternehmen und Auszubildenden gedeutet werden.

Kostenlose Ausbildungszeugnis Muster Vorlage

Sie möchten die korrigierte Version des oben gezeigten Beispiels einsehen? Dann laden Sie sich unsere Vorlage eines qualifizierten Ausbildungszeugnisses mit einem Klick auf den folgenden Button herunter:


Rechtsgrundlage für das Ausbildungszeugnis

Gemäß §16 BBiG besteht seitens des Ausbilders immer die Pflicht, Ihnen ein einfaches Ausbildungszeugnis auszustellen, sobald Sie Ihre Lehre abgeschlossen haben. Wird Ihnen auch nach Anfrage Ihres Betriebes kein Ausbildungszeugnis ausgestellt, können Sie dieses per Klage einholen.


Ihre Rechte zum Ausbildungszeugnis auf einen Blick:

  • Das Ausbildungszeugnis muss wie auch das Dienstzeugnis immer wohlwollend formuliert werden. Dieser Beschluss ist rechtlich in § 109 Gewerbeordnung (GewO) festgelegt worden.

  • Nach Ausbildungsende sollten Sie das Zeugnis schnellstmöglich erhalten. Eine zusätzliche Dauer von 2 bis 3 Wochen kann für Juristen durchaus noch vertretbar sein.
  • Das Ausbildungszeugnis müssen Sie selbst abholen, denn Ihr Arbeitgeber ist nicht dazu verpflichtet, es Ihnen zuzusenden. Eine Ausnahme gilt, wenn Sie dieses mit einem unverhältnismäßigen Aufwand abholen müssten.
  • Haben Sie das Zeugnis nach Ausbildungsende geltend gemacht, können Sie laut § 195 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) das Zeugnis drei Jahre lang anfordern, danach verjährt die Frist. Haben Sie Ihre Ausbildungszeugnis nicht geltend gemacht, gilt dies leider nur für ein Jahr.
  • Sollte Ihr Zeugnis nicht mehr aufzufinden sein, können Sie es innerhalb von drei Jahren nachträglich anfordern.

Häufig gestellte Fragen zum Ausbildungszeugnis

Darf das Ausbildungszeugnis selbstständig verfasst werden?

Es ist durchaus erlaubt und gar nicht so selten, dass Arbeitgeber Ihre Azubis das Zeugnis selbst schreiben lassen. Dürfen Sie Ihr Zeugnis ebenfalls verfassen, achten Sie darauf, dass Sie stets alle Regeln der Formulierungen einhalten. Wichtig: Ein durchweg positives Zeugnis erzeugt bei zukünftigen Arbeitgebern eher ein Misstrauen statt Bewunderung, also bleiben Sie bei der Wahrheit.

Was darf nicht in einem Ausbildungszeugnis stehen?
Rechtlich gesehen darf der Ausbildungsbetrieb keine Angaben zum Beendigungsgrund machen, sofern der Azubi nicht danach verlangt. Eine unwesentliche Unterbrechungszeit der Beschäftigung, einmalige Missgeschicke und Krankheiten haben hier ebenfalls nichts zu suchen. Auch private Angaben zu erwähnen, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben (z. B. Herkunft, sexuelle Orientierung oder Straftaten), ist strengstens untersagt.
Was tun, wenn ich ein schlechtes Ausbildungszeugnis erhalten habe?
Ist Ihr Zeugnis vom Arbeitgeber nicht wohlwollend formuliert worden, können Sie rechtlich dagegen vorgehen, denn das ist sogar verboten. Mit einer negativen Bewertung mittels diverser verschlüsselter Formulierungen liegt der Ausbildungsbetrieb in einer rechtlichen Grauzone. 


Sollte eine schlechte Bewertung vorliegen und nicht der Wahrheit entsprechen, sammeln Sie alle Nachweise aus Ihrem Arbeitsverhältnis, um Ihre tatsächlichen Leistungen zu belegen. E-Mails und Beurteilungen Ihrer Kollegen können beispielsweise hilfreich sein.

Ist Ihr Ausbildungszeugnis nicht zu Ihren Gunsten formuliert worden, können Sie sich Ihr Ausbildungszeugnis von unseren Experten korrigieren oder individuell erstellen lassen:

Korrektur

Wir prüfen Ihr Zeugnis auf formale und inhaltliche Fehler und korrigieren diese. Sie erhalten einen nach Ihren Vorstellungen korrigierten, unterschriftsreifen Zeugnisentwurf per E-Mail.

Mehr erfahren

Erstellung

Wir erstellen Ihnen ein professionelles Ausbildungszeugnis, welches anhand Ihres Profils und eines bereitgestellten individuell auf Sie zugeschnitten ist – es fehlt nur die Unterschrift.

Mehr erfahren

Alternativ können Sie Ihr Ausbildungszeugnis zunächst von unseren Experten prüfen lassen. Sollten Sie sich im Anschluss für eine Korrektur Ihres Zeugnisses entscheiden, erstatten wir Ihnen die Kosten für die Prüfung vollständig.


Kostenloser Download - Das Wichtigste im Überblick

Sie möchten später noch einmal auf die in diesem Artikel gezeigten Informationen zum Ausbildungszeugnis zurückgreifen? Dann laden Sie sich unsere kostenlose Zusammenfassung des Artikels als PDF-Datei herunter! Sie enthält alle wichtigen Informationen in Kürze.