Kinder sind unsere Zukunft – speziell die ersten Jahre sind prägend für ihre Entwicklung, weswegen Erzieher*innen einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Doch aller Anfang ist schwer: Vielen Bewerber*innen fehlen die richtigen Worte, um ihre Motivation und Qualifikation in Szene zu setzen. Da kommen wir ins Spiel: In diesem Artikel zeigen wir Ihnen den Weg zum neuen Traumjob als Erzieher*in auf und bieten Ihnen eine kostenlose Bewerbungsvorlage zur Inspiration an.
Bewerbung als Erzieher*in
Über die Autorin
Seit 2016 verstärke ich das Team von Die Bewerbungsschreiber als Texterin und bin erfahren in der Erstellung professioneller Bewerbungsunterlagen für zahlreiche Branchen und Berufsfelder. Bewerbungen als Erzieher*in sind dabei besonders gefragt, weswegen ich Bewerber*innen hilfreiche Anhaltspunkte vermitteln und Ihnen somit zum Erfolg verhelfen möchte.
Laura Brändle - Bewerbungsexpertin
Den ersten Schritt zu einer erfolgreichen Bewerbung gehen Sie mit der korrekten Anordnung Ihrer Bewerbungsunterlagen. Dabei sollten Sie auf folgende Reihenfolge setzen:
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Bewerbungsschreiben
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Deckblatt + ggf. Kurzprofil (optional)
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Lebenslauf
- Motivationsschreiben (optional)
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Anlagen: Referenzen, Zeugnisse, Zertifikate, etc.
Komplette Bewerbungsdokumente umfassen ein Bewerbungsschreiben, ein Deckblatt und einen (meist tabellarischen) Lebenslauf. Das Bewerbungsschreiben bildet das Herzstück Ihrer Bewerbung, welches deutlich mehr Aussagekraft als das Deckblatt besitzt. Daher wird jenes an erster Stelle platziert. Das Deckblatt hingegen leitet Ihren Werdegang ein und steht dementsprechend vor dem Lebenslauf.
Ergänzen können Sie Ihre Bewerbungsmappe mit einem Motivationsschreiben oder Kurzprofil – ob diese Dokumente in Ihrem Fall sinnvoll sind, hängt von vielen individuellen Faktoren ab (dazu erfahren Sie später mehr). Ebenfalls sollten relevante Abschluss- oder aktuellere Dienstzeugnisse nicht fehlen.
Bewerbungsschreiben
Qualität, Individualität und Professionalität – auf diese drei Faktoren sollten Sie im aussagekräftigen Bewerbungsschreiben, auch bekannt als Anschreiben oder Bewerbungsanschreiben, setzen.
Die Anforderungen der Stellenausschreibung sollten Sie daher ideal mit Ihrem Know-how verbinden, um sich als geeignete*n Erzieher*in zu präsentieren.
Damit die Personaler*innen sich direkt einen Überblick über Ihre Qualifikation und Motivation verschaffen und Ihrer Argumentation mühelos folgen können, sollten Sie das Bewerbungsschreiben in sinnvolle Abschnitte gliedern.
Bereiten Sie sich auf die Erstellung Ihres Bewerbungsschreibens vor, indem Sie sich über folgende Fragen Gedanken machen:
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Was begeistert mich an einer Beschäftigung als Erzieher*in?
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Warum interessiere ich mich für diesen Arbeitgeber?
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Welche Aufgaben möchte ich bewältigen (sofern diese nicht durch eine Stellenausschreibung definiert sind)?
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Welche fachlichen und persönlichen Stärken, die für diesen Beruf relevant sind, bringe ich mit?
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Was ist mein Mehrwert gegenüber anderen Bewerber*innen und welche Erfolge habe ich erzielt?
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Wo sehe ich meine Zukunft als Erzieher*in? Möchte ich z. B. Führungsverantwortung als Gruppenleiter*in übernehmen?
Einleitung des Bewerbungsschreibens
Schon der erste Satz Ihres Bewerbungsschreibens kann darüber entscheiden, ob Personaler*innen gefesselt weiterlesen oder Ihre Bewerbung unmittelbar zur Seite legen. Kreative Einleitungssätze wecken das Interesse der Ansprechperson, wohingegen standardisierte Floskeln den Eindruck erwecken, dass Sie sich kaum mit dem Unternehmen / der Einrichtung beschäftigt haben.
In jedem Fall sollten Sie Ihr Augenmerk auf die Sprache der Ausschreibung richten: Städtische Kindertagesstätten formulieren oft konservative Ausschreibungen, bei anderen Institutionen wird von Erzieher*innen hingegen Kreativität verlangt und die Ausschreibung entsprechend locker oder blumig formuliert. Daher empfiehlt es sich, den Sprachstil in Ihrer Bewerbung zu spiegeln – unter Umständen können Sie sogar eingängige Formulierungen wörtlich aufgreifen, Ihr eigener kreativer Spirit sollte aber dennoch einfließen.
In der Einleitung Ihres Bewerbungsschreibens können Sie sich an folgenden Fragen orientieren:
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Warum sprechen mich insbesondere diese Ausschreibung und dieser Arbeitgeber an?
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Was ist mein Alleinstellungsmerkmal?
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Wie kann ich das Unternehmen / die Einrichtung bereichern?
Unabhängig davon, ob Sie sich für ein Praktikum, als Berufseinsteiger*in, Fach- oder Führungskraft bewerben, fehlt manchmal die Inspiration für einen knackigen Einleitungssatz. Gerne helfen wir Ihnen dabei auf die Sprünge.
Beispielhafter Einleitungssatz für ein Praktikum als Erzieher*in:
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„Zu Kindern hatte ich immer einen guten Draht – sowohl zu meinen eigenen kleinen Geschwistern als auch als Babysitter*in zu den Nachbarskindern. Es erfüllt mich, zu sehen, wie Kinder die Welt entdecken und stetig dazulernen. Daher kann ich mir gut vorstellen, später eine Ausbildung zum/zur Erzieher*in zu absolvieren und möchte durch ein Praktikum erste Berufseindrücke sammeln. Der Sonnenschein-Kindergarten, den ich früher selbst besuchte, ist dafür bestens geeignet, da mich dort engagierte Erzieher*innen anleiten und es vielfältige pädagogische Angebote gibt.“
Beispielhafter Einleitungssatz für Erzieher*innen mit Quereinstieg:
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„Entwicklungsprozesse in der Kindheit und Jugend haben mich immer fasziniert, weswegen ich einen M. Ed. in Pädagogik erwarb. Basierend darauf war ich sieben Jahre lang als Lehrerin tätig, inzwischen bin ich jedoch überzeugt, Kinder und Jugendliche abseits der Schule noch besser in ihrer persönlichen Entwicklung fördern zu können. Vor allem die Schützlinge in Ihrem Kinder- und Jugendheim benötigen Unterstützung, weil sie oft schwere Schicksalsschläge erlitten haben – ich möchte meine pädagogische Kompetenz sowie starke Empathiefähigkeit einsetzen, um den Kindern und Jugendlichen in allen Lebensfragen den Rücken zu stärken. Mit Ihrer Vision der Chancengleichheit identifiziere ich mich dabei stark.“
Beispielhafter Einleitungssatz für Erzieher*innen mit Führungsverantwortung:
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„Im Zuge meiner langjährigen Karriere als Leiterin einer Kindertagesstätte erwarb ich sowohl fundierte pädagogische Kenntnisse als auch strategische und operative Kompetenzen, anhand derer ich die Einrichtung zukunftsorientiert weiterentwickelte. Jetzt suche ich einen neuen Wirkungskreis, innerhalb dessen ich eine inspirierende Lernwelt für Kinder aufbauen sowie eine kooperative Elternarbeit gewährleisten kann. Hinter der Montessori-Pädagogik, die Ihre Einrichtung prägt, stehe ich voller Überzeugung.“
Hauptteil des Bewerbungsschreibens
Der Hauptteil Ihres Bewerbungsschreibens stellt den eigentlichen Platz der Selbstvermarktung dar, an dem Sie Ihre Fachkompetenz und Erfolge anschaulich darstellen können. Vermeiden Sie währenddessen eine stumpfe Nacherzählung Ihres Lebenslaufs, sondern stellen Sie stattdessen die Kompetenzen in den Fokus, die für die ausgeschriebene Position relevant sind. Behalten Sie dabei immer im Hinterkopf, welchen Mehrwert Sie dem Unternehmen / der Einrichtung bieten.
Als Berufserfahrene*r sollten folgende Inhalte im Mittelpunkt Ihres Bewerbungsschreibens stehen:
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Ihr beruflicher (optional auch akademischer) Hintergrund mit Bezug zur Arbeit als Erzieher*in
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Ihre erzielten Ergebnisse und Erfolge
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Ggf. Ihre Führungserfahrung
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Optional: Absolvierte Schulungen oder sonstige Zusatzqualifikationen
Wenn Sie sich für ein Praktikum oder für eine Ausbildung zum / zur Erzieher*in bewerben möchten, sollten Sie auf folgende Punkte näher eingehen:
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Gute Leistungen in den Fächern Pädagogik, Psychologie, Deutsch, Englisch, Musik und Kunst
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Praxiserfahrungen in sozialpädagogischen Einrichtungen
- Private Erfahrungen in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen
Beispiel für die Formulierung des Hauptteils einer Bewerbung als Erzieher*in:
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„Die Entwicklung unserer Jüngsten zu fördern und sie zu verantwortungsvollen Mitgliedern unserer Gesellschaft zu erziehen, ist seit 15 Jahren meine Passion und Hauptaufgabe. Aktuell bin ich in der Kindertagesstätte Sonnenschein für die Leitung einer Gruppe mit zehn Kindern zuständig, ich besitze aber auch Berufserfahrung aus einem Jugendzentrum und einer Familienberatungsstelle. Demnach ist es meine Stärke, mich flexibel auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen einzustellen und adressatengerechte pädagogische Angebote zu entwickeln. Zudem liegt es mir am Herzen, in enger Zusammenarbeit mit den Eltern auch außerhalb der Einrichtung eine gesunde Entwicklung sicherzustellen.
Die Grundlage meines Fachwissens bildet eine Ausbildung zum / zur staatlich anerkannten Erzieher*in mit Fortbildungen zur Montessori- und Waldorf-Pädagogik. Ergänzend dazu sehe ich meine persönlichen Stärken in einer ausgeprägten Kommunikations- und Empathiefähigkeit, die mit einer professionellen Distanz einhergeht. Daher bewahre ich auch in Konfliktsituationen die Ruhe und erarbeite konstruktive Lösungen.“
Ihre Soft Skills
Abseits von Ihren fachlichen Qualifikationen hängt es auch stark von Ihrer Persönlichkeit ab, wie gut Sie in ein Team oder in einen Aufgabenbereich passen. Ihre Soft Skills können Sie entweder in einem eigenen Abschnitt präsentieren oder diese gekonnt mit Ihren Erfahrungswerten verknüpfen, wie wir es in unserem Beispieltext zur Formulierung des Hauptteils getan haben.
Hier sollten Sie wieder Bezug auf das Anforderungsprofil der Stellenausschreibung nehmen. Achten Sie darauf, persönliche Eigenschaften nicht bloß aufzuzählen, sondern diese in Bezug zu Ihrem zukünftigem oder bisherigem Aufgabenprofil zu setzen. Bedenken Sie außerdem, dass Sie diese Kompetenzen im Vorstellungsgespräch und Berufsleben vertreten müssen – Ehrlichkeit währt demnach am längsten.
Dennoch sollten Sie auf die Nennung von Schwächen verzichten, die ein schlechtes Licht auf Sie werfen. Zudem dürfen die Soft Skills im Bewerbungsschreiben nicht Überhand nehmen, weil der Fokus nach wie vor auf Ihren Hard Skills liegen sollte. Bei umfangreichen Ausschreibungen sollten Sie also die wichtigsten persönlichen Stärken selektieren und aufgreifen.
Von folgenden Soft Skills können Sie als Erzieher*in profitieren:
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Empathiefähigkeit
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Kommunikationsstärke
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Teamgeist
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Motivationsfähigkeit
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Durchsetzungskraft
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Verantwortungsbewusstsein
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Geduld
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Flexibilität
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Konfliktlösungsfähigkeit
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Belastbarkeit
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Kreativität
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Motorisches und gestalterisches Geschick
In diesem Beispiel demonstrieren wir Ihnen, wie Sie Ihre Soft Skills optimal mit Ihrer fachlichen Erfahrung verbinden:
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„Jedes Kind ist anders – daher nutze ich meine hohe Flexibilität und Empathiefähigkeit, um individuelle Bedürfnisse zu erkennen und die Kinder gezielt zu fördern. Mein motorisches und gestalterisches Geschick bringe ich in vielfältigen pädagogischen Angeboten ein, die ich mit ausgeprägter Kreativität stetig weiterentwickle.
Einen ebenso intensiven Dialog wie mit den Kindern pflege ich mit meinen Kolleg*innen und den Eltern, mit denen ich gemeinsam an einer optimalen Erziehung arbeite. Kommunikationsstärke und Teamgeist dürfen Sie daher von mir erwarten. Sollte es zu Konflikten kommen, bewahre ich immer die Ruhe und vertrete meinen Standpunkt durchsetzungsstark. Dabei habe ich immer das Wohl der Kinder im Blick. Folglich gehe ich in der großen Verantwortung auf, die mein Beruf mit sich bringt.“
Schlussteil des Bewerbungsschreibens
Im Schlussteil des Bewerbungsschreibens platzieren Sie Informationen zu Ihrem frühestmöglichen Eintrittstermin bzw. Ihrer Kündigungsfrist sowie zu Ihrer Gehaltsvorstellung – vorausgesetzt, diese werden in der Ausschreibung erfragt. Abschließend sollten Sie zum Ausdruck bringen, dass Sie sich auf die Einladung zu einem persönlichen Gespräch oder auf eine generelle Rückmeldung freuen.
Beispielhafte Formulierung für den Schlussteil Ihrer Bewerbung mit Eintrittstermin:
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„Hoch motiviert stehe ich dem Einrichtung e.V. ab dem TT.MM.JJJJ zur Verfügung und überzeuge Sie vorab gerne im Rahmen eines persönlichen Gesprächs von meiner Qualifikation und Motivation. Ich bedanke mich für die Sichtung meiner Unterlagen und freue mich darauf, von Ihnen zu hören.“
Beispielhafte Formulierung für den Schlussteil Ihrer Bewerbung mit Kündigungsfrist oder frühestmöglichem Eintrittstermin:
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„Voller Tatendrang möchte ich Ihr Unternehmen / Ihre Einrichtung unter Berücksichtigung meiner dreimonatigen Kündigungsfrist / ab dem TT.MM.JJJJ verstärken. Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich sehr.“
Beispielhafte Formulierung für den Schlussteil Ihrer Bewerbung mit Gehaltsvorstellung:
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„Aufgrund meiner langjährigen Berufserfahrung liegt meine Gehaltsvorstellung bei einem Bruttojahresgehalt von XX.XXX €, dieses ist jedoch verhandelbar. Ich freue mich darauf, Sie in einem persönlichen Gespräch von meiner Eignung zu überzeugen.“
Beispielhafte Formulierung für den Schlussteil der Bewerbung mit Sperrvermerk:
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„Da ich mich aktuell in einem ungekündigten Beschäftigungsverhältnis befinde, bitte ich Sie, meine Bewerbung vertraulich zu behandeln.“
In einer kreativen Version des Schlussteils können Sie auch Formulierungen, Ziele oder Visionen aus der Stellenausschreibung aufgreifen, wie in folgendem Beispiel:
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„Hoch motiviert möchte ich ab dem TT.MM.JJJJ die Weiterentwicklung Ihres Jugendzentrums vorantreiben, um somit einen sicheren Zufluchtsort für Jugendliche aus problematischen Verhältnissen zu schaffen.“
Wenn Sie sich dafür entscheiden, eine verhandelbare Gehaltsvorstellung anzugeben, sollten Sie diese nicht zu niedrig ansetzen, weil Sie meist ein Gehalt verhandeln werden, das unter Ihrem Wunschgehalt liegt. Ebenfalls ist von der Angabe einer Gehaltsspanne abzuraten, weil kein*e Personaler*in Ihnen freiwillig die höhere Summe auszahlen wird.
Wenn Sie diese Tipps beherzigen, ist der Grundstein für eine erfolgreiche Bewerbung gelegt. Dennoch können sich Fehler einschleichen – diese Stolpersteine sollten Sie umschiffen:
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Verwendung einer Standardeinleitung, so z. B. „Hiermit bewerbe ich mich…“ oder „Ihre Stellenausschreibung habe ich auf StepStone entdeckt…“
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Negative Äußerungen über Ihren aktuellen Arbeitgeber als Motivation für einen neuen Job
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Fehlender Unternehmensbezug
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Leere Worthülsen anstatt konkreter Belege für Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten, abgestimmt auf das Anforderungs- und Aufgabenprofil
- Rechtschreib- und Grammatikfehler
- Verzicht auf Abschiedsfloskel und Unterschrift
Deckblatt
Das Deckblatt kann mehr als ein Bewerbungsfoto und Ihre Kontaktdaten beinhalten – vielmehr stellt es eine Chance dar, sich durch eine individuelle Gestaltung auf den ersten Blick als ideale*r Kandidat*in zu präsentieren.
Als Einleitung in Ihren Lebenslauf präsentiert das Deckblatt übersichtlich die relevantesten Angaben zu Ihrer Person.
Folgende Aspekte sind für ein aussagekräftiges Deckblatt unabdingbar:
1. Ihren vollständigen Namen
2. Ihr Bewerbungsfoto
3. Ihre relevanteste Berufsbezeichnung und Ihren höchsten Bildungsabschluss
4. Ein Mini-Kurzprofil zur Präsentation Ihrer relevantesten Qualifikationen und Erfolge
5. Ihre Kontaktdaten, einschließlich Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse
6. Ein Hinweis auf die Anlagen der Bewerbung
Lebenslauf
Viele Personaler*innen begutachten zuerst den Lebenslauf, bevor sie sich dem Bewerbungsschreiben widmen.
Folglich sollten Sie auch mit dem Lebenslauf aus der Masse herausstechen – die richtigen Inhalte, eine sinnvolle Struktur und eine saubere Formatierung sind dabei das A und O.
Empfehlenswert ist die Aufteilung der Inhalte in unterschiedliche Abschnitte mit prägnanten Überschriften.
Die relevanteste Kategorie sollten Sie dabei an den Anfang stellen, direkt im Anschluss an Ihre persönlichen Daten. Bei Berufserfahrenen beginnt der Lebenslauf daher idealerweise mit der Berufslaufbahn.
Schüler*innen, Auszubildende und Studierende stellen hingegen Ihren Bildungsweg an den Anfang.
Ihre aktuellsten Erfahrungen innerhalb der einzelnen Kategorien sind meistens am wichtigsten, weswegen Sie die einzelnen Stationen antichronologisch sortieren sollten. Darüber hinaus sollten Sie die Chance nutzen, relevante Inhalte durch Fettdruck oder farbliche Akzente zu betonen. Im Rahmen Ihrer derzeitigen Stelle sollte beispielsweise Ihre Positionsbezeichnung hervorgehoben werden, damit Ihre Qualifikation auf den ersten Blick ersichtlich ist.
Bei der Erstellung Ihres Lebenslaufs sollten Sie folgende Fallstricke meiden:
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Chronologische Darstellung des Werdegangs
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Auflistung Ihrer Tätigkeiten als Fließtext oder im Gegensatz dazu fehlende Tätigkeitsbeschreibungen bei Positionen der letzten 10 Jahre
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- Tätigkeitsbeschreibungen zu Positionen, die mehr als 10 Jahre zurückliegen – diese sind meistens nicht mehr zielführend
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Angabe von Zeiträumen ohne Monats- und Jahresangaben
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Zeitliche Lücken im Werdegang (länger als drei Monate am Stück)
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Formatierungsfehler
- Aufführung irrelevanter Informationen und Stationen, z. B. der Grundschule
Ebenso wichtig wie der Eindruck, den Personalverantwortliche bei der persönlichen Durchsicht Ihrer Unterlagen gewinnen, ist die optimale Lesbarkeit durch CV Parser. Diese automatischen Bewerbermanagementsysteme werden immer regelmäßiger eingesetzt, um Bewerbungen zu selektieren, bevor Personaler*innen diese zu Gesicht bekommen. Problematisch ist vor allem die automatische Auswertung grafisch ausgefallener Designs, z. B. mit mehreren Spalten und zahlreichen Bildern. Dennoch sollten Sie sich durch ein professionelles Bewerbungsdesign von der Masse abgrenzen. Wie ausgefallen, bunt oder verspielt jenes sein darf, hängt stark von der Branche ab.
Jakub Stejskal - Grafiker & Designer
Thematische Oberkategorien gewährleisten die Übersichtlichkeit Ihres Lebenslaufs. Bedenken Sie, dass viele Personalverantwortliche nur wenige Minuten Zeit für jede Bewerbung haben: Ist Ihr Werdegang nicht auf den ersten Blick erkennbar, droht Ihrer Bewerbung das Aus.
Für eine Bewerbung als Erzieher*in sollten folgende Kategorien in Ihrem Lebenslauf enthalten sein:
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Persönliche Daten
- Professionelle Fähigkeiten (optional)
- Berufserfahrung
- Bildungsweg (Studium, Schul- und Berufsausbildung)
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Sonstige Praxiserfahrungen (Praktika, Freiwilliges Soziales Jahr, Werkstudententätigkeiten etc., falls vorhanden und relevant)
- Seminare, Schulungen und Lehrgänge (falls vorhanden)
- Weitere Fähigkeiten und Kenntnisse
Persönliche Daten
Zu Anfang Ihres Lebenslaufs stehen gewöhnlich Ihre persönlichen Daten, bestehend aus Geburtsdatum und -ort sowie Staatsangehörigkeit. Auf freiwilliger Basis können Sie ferner Ihren Familienstand angeben, dies ist jedoch nur empfehlenswert, wenn dieser nicht zu Ihrem Nachteil ausgelegt werden kann - sind Sie beispielsweise Mutter / Vater eines Kleinkindes, sollten Sie hervorheben, dass die Kinderbetreuung gewährleistet ist.
Ihre Kontaktdaten (Anschrift, E-Mail-Adresse, Telefonnummer) geben Sie idealerweise in einer Kopf- oder Fußzeile auf jeder Seite an, sodass der / die Empfänger*in direkt sieht, wessen Unterlagen gesichtet werden und wie er den / die Bewerber*in kontaktieren kann.
Professionelle Fähigkeiten (optional)
Besonders bei einer umfangreichen Laufbahn wirken die zahlreichen Stationen mit umfassenden Tätigkeitsbeschreibungen oft erschlagend. Hier lohnt sich ein gesonderter Abschnitt, in dem Sie Ihre Fachkompetenzen zusammenfassen und hervorheben können.
Für eine Tätigkeit als Erzieher*in könnten das beispielsweise Schlagworte sein, die Ihre pädagogischen Kenntnisse und Beratungskompetenzen unterstreichen (Pädagogik, Sozialpädagogik, Montessori-Pädagogik, Entwicklungsförderung, Entwicklungsdokumentation, Konzeption pädagogischer Angebote, Elternarbeit, Familienberatung etc.).
CV Parsing Tools filtern nach Keywords, die aus der Stellenausschreibung übernommen wurden. Auch in diesem Kontext lohnt sich also die Auflistung professioneller Fähigkeiten, welche auf die Vakanz abgestimmt sind.
Berufserfahrung
Präzise Angaben haben in Ihrem Lebenslauf Priorität, da Sie sich nur durch solche von anderen Bewerber*innen abheben können. Im Zuge Ihrer Berufserfahrung sollten Sie daher Angaben zu Ihren Beschäftigungszeiträumen, zu den Unternehmensnamen inkl. Rechtsform sowie zu den Standorten machen, an denen Sie tätig waren. Noch wichtiger ist eine stichpunktartige Beschreibung Ihrer Aufgaben und Erfolge – konkrete Zahlen sind hierbei besonders wertvoll, weil diese keinen Interpretationsspielraum zulassen.
Sie wollen wissen, wie Sie Ihre Berufserfahrung optimal in Szene setzen? Dann werfen Sie einen kurzen Blick auf unsere Grafik:
Bildungsweg (Studium / Schul- und Berufsausbildung)
In vielen Ausschreibungen werden als Grundlage Ihres Fachwissens ein einschlägiges Studium oder eine Fachausbildung verlangt. Dementsprechend darf diese Kategorie in Ihrem Lebenslauf keinesfalls fehlen. Auch hier sollten Sie den Namen und Standort des Arbeitgebers bzw. der (Hoch-)Schule aufführen.
Achten Sie außerdem darauf, Abschlüsse explizit zu nennen, damit nicht der Eindruck besteht, dass Sie Ihren Bildungsweg vorzeitig abgebrochen haben. Berufliche Abschlüsse (z. B. als staatlich anerkannte*r Erzieher*in) sollten Sie mit „Berufsabschluss“ kennzeichnen, da andere Formulierungen von CV Parsing Tools oft nicht ausgelesen werden können. Bei Studien- und Schulabschlüssen genügt hingegen die Bezeichnung „Abschluss“.
Ihren Bildungsweg können Sie im Lebenslauf beispielsweise so darstellen:
Sonstige Praxiserfahrungen
Nicht jeder Weg führt Bewerber*innen direkt von der Ausbildungsstätte oder Universität in den Betrieb. Viele Menschen erkunden ihre Stärken im Rahmen von Praktika, eines FSJ und Werkstudententätigkeiten oder absolvieren fachfremde Aushilfsjobs, um ihre Aus- und Weiterbildung zu finanzieren. Doch wie wichtig sind diese Erfahrungen für den Lebenslauf?
Wenn Sie parallel zu Ihrem Bildungsweg Ihr eigenes Geld verdient oder erste fachbezogene Erfahrungen gesammelt haben, beweisen Sie damit Belastbarkeit und Ehrgeiz. Gerade bei einer langen Laufbahn sollten Sie den Lebenslauf jedoch nicht mit Informationen überfrachten – konzentrieren Sie sich daher auf die wichtigsten, fachbezogenen Praxiserfahrungen. Bei einer Bewerbung als Erzieher*in können besonders ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ehrenamtliche Tätigkeiten im sozialen Bereich eine große Rolle spielen.
Es besteht die Möglichkeit, Stationen zusammenzufassen, um den Lebenslauf zu straffen. Formulierungen wie „Verschiedene Praktika im sozialen Bereich (Details auf Anfrage)“ oder „Verschiedene studienbegleitende Tätigkeiten in der Gastronomie und Logistik (Details auf Anfrage)“ sind dabei eine elegante Lösung. Sofern Sie lediglich eine Tätigkeit absolviert haben, die in die Kategorie „Sonstige Praxiserfahrungen“ fällt, können Sie diese auch mit der Berufserfahrung unter „Praxiserfahrungen“ zusammenfassen.
So könnte die optimale Darstellung Ihrer sonstigen Praxiserfahrungen aussehen:
Seminare, Schulungen und Lehrgänge
In der Pädagogik kommen nicht nur altbewährten Methoden, sondern auch neuen Erkenntnissen eine erhebliche Bedeutung zu. Seminare, Schulungen und Lehrgänge sollten daher auf jeden Fall in Ihrem Lebenslauf Platz finden. Doch auch hier gilt: So lang wie nötig, so kurz wie möglich. Stehen Sie schon lange im Berufsleben, reicht eine Auswahl der Schulungen der vergangenen 10 Jahre.
Ihre Seminare, Schulungen und Lehrgänge können Sie auf diese Weise übersichtlich darstellen:
Weitere Fähigkeiten und Kenntnisse
Einen gelungenen Abschluss Ihres Lebenslaufs bildet eine Kategorie zur Präsentation sonstiger nützlicher Kenntnisse und Fähigkeiten. Meistens handelt es sich dabei um Sprachkenntnisse und EDV-Kenntnisse, die besonders interessant sind, wenn Sie im interkulturellen Bereich tätig sind. Denken Sie außerdem daran, Ihren Lebenslauf zu unterschreiben.
Einen übersichtlichen Abriss Ihrer sonstigen Fähigkeiten und Kenntnisse geben Sie in dieser Form:
Kostenlose Vorlage für eine Bewerbung als Erzieher*in
Nach der Lektüre dieses Artikels besitzen Sie das nötige Handwerkszeug, um sich erfolgreich als Erzieher*in zu bewerben. Als weitere Unterstützung können Sie unsere kostenlose Bewerbungsvorlage herunterladen, in der wir Ihnen sowohl hilfreiche Tipps zur Formatierung als auch Inspirationen für den Inhalt Ihrer Bewerbung geben.
Motivationsschreiben
Was ist eigentlich ein Motivationsschreiben? Viele Bewerber*innen setzen jenes mit dem Bewerbungsschreiben gleich, meist ist jedoch ein ergänzendes Dokument gemeint, in dem Sie Ihre Motivation und Qualifikation weiter ausführen können. Der Fokus sollte, wie der Name schon verrät, auf Ihrer Motivation liegen – beispielsweise haben Sie die Möglichkeit, Ihre hohe Identifikation mit der Einrichtung oder dem pädagogischen Konzept näher zu beleuchten.
Verzichten Sie darauf, die Inhalte aus dem Anschreiben zu wiederholen, sondern füllen Sie das Motivationsschreiben ausschließlich mit neuen Informationen. Überdies sollte jenes im gleichen Design erstellt werden wie Ihre restlichen Bewerbungsdokumente. Ein Motivationsschreiben ist besonders für Führungskräfte, die ihre umfangreiche Qualifikation und Motivation schwer in einem Bewerbungsschreiben zusammenfassen können, sowie für Quereinsteiger*innen eine sinnvolle Ergänzung.
Thematisch sollte Ihr Motivationsschreiben folgende Aspekte umfassen:
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Ihr Interesse am Unternehmen / der Einrichtung und an der ausgeschriebenen Stelle
- Ihre beruflichen Ziele
- Ihre weitere fachliche und persönliche Qualifikation
Das Motivationsschreiben bietet mehr Freiraum zur kreativen, persönlichen Gestaltung als das Bewerbungsschreiben. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Zitat als Einstieg? Nichtsdestotrotz sollten Sie immer professionell bleiben und intime Details für sich behalten. Planen Sie beispielsweise einen Umzug, weil Sie Ihre Ehe beendet haben, sollten Sie nicht ausführen, warum Ihre Beziehung gescheitert ist. Stattdessen genügt es, diplomatisch anzugeben, dass Sie aus privaten Gründen einen Umzug anstreben und sich daher beruflich umorientieren möchten.
Kurzprofil
Eine weitere Möglichkeit, um Ihre fachliche und persönliche Kernkompetenz in das rechte Licht zu rücken, ist das Kurzprofil. Ihre wichtigsten beruflichen Stationen und Erfahrungen sollten daraus ersichtlich sein und können gut von Soft Skills ergänzt werden. Der grafischen Gestaltung sind dabei kaum Grenzen gesetzt, das Design des Kurzprofils sollte jedoch eine Einheit mit Ihren restlichen Bewerbungsunterlagen bilden.
Insbesondere lohnt sich das Kurzprofil für Bewerber*innen, die über einen langen Lebenslauf verfügen und einen kompakten ersten Überblick über Ihre Laufbahn vermitteln möchten. Das Kurzprofil können Sie einerseits zusammen mit der Bewerbung versenden, andererseits eignet es sich als Einzelprodukt, z. B. zur Verteilung auf Jobmessen.
Thematisch sollte Ihr Kurzprofil folgende Aspekte umfassen:
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Ihre Fachbereiche und Erfahrungsfelder
- Ihre wichtigsten beruflichen Stationen
- Ihr höchster bzw. relevantester Abschluss
- Optional: Ihre persönlichen Stärken
- Optional: Ihre berufliche Zielsetzung oder Motivation für die ausgeschriebene Stelle
Grafische Elemente, mit denen Sie Ihr Kurzprofil als Blickfang gestalten können, sind z. B.:
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Zeitleiste mit Ihren wichtigsten beruflichen / akademischen Stationen
- Balkendiagramme zur Gewichtung fachlicher oder persönlicher Fähigkeiten
- Icons, passend zu Ihren Erfahrungen und Eigenschaften
- Weltkarte, bei der die Länder, mit denen Sie beruflich zu tun haben, markiert sind
Relevante Anlagen
In einem Zeitalter, in dem sich jeder Mensch selbst vermarktet, sei es beruflich oder privat z. B. durch Social Media, lässt sich viel behaupten. Entsprechend groß ist die Bedeutung von Nachweisen, die Ihre Qualifikation untermauern. Diese können aus folgenden Dokumenten bestehen:
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Dienstzeugnisse, die Ihren Aufgabenbereich sowie Ihre erzielten Ergebnisse und Fähigkeiten hervorheben
- Zeugnisse Ihres Bildungswegs
- Teilnahmebestätigungen von Seminaren und Fortbildungen
- Referenzschreiben oder Empfehlungsschreiben von ehemaligen Kolleg*innen / Vorgesetzten
Wenn Sie auf eine lange Laufbahn zurückblicken, zählt Qualität statt Quantität, sodass Sie eine sinnvolle Auswahl an Zeugnissen treffen sollten – 10 Seiten sind dafür ein guter Richtwert. Weitere Dokumente können Sie auf Anfrage nachreichen. Auf diese Weise müssen Personalverantwortliche nicht mühsam nach relevanten Zeugnissen filtern. Überdies sinkt dadurch die Dateigröße Ihrer Bewerbung erheblich, sodass die Gefahr, dass sie vom Spamfilter abgefangen wird, minimiert wird.
Berufsbild Erzieher*in - Welche Anforderungen gibt es?
Wer denkt, dass Erzieher*innen den ganzen Tag gedankenlos Spiele spielen, liegt eindeutig falsch. Erzieher*innen fördern jedes Kind durch pädagogische Angebote individuell in seiner geistigen und körperlichen Entwicklung. Der Entwicklungsfortschritt wird akribisch dokumentiert und regelmäßig Elterngespräche durchgeführt, damit die Erziehung in der Einrichtung und zu Hause optimal Hand in Hand gehen.
Erzieher*innen können abseits von Kindertagesstätten, -krippen und Horten in Heimen, Jugendzentren oder Familienberatungsstellen eingesetzt werden. So vielfältig wie die Einrichtungen sind der Aufgabenbereich und die damit verbundenen Anforderungen: Werden Sie mit schweren Schicksalen oder Auseinandersetzungen konfrontiert, ist beispielsweise Ihre psychische Belastbarkeit gefragt.
Normalerweise führt der Weg in den Erzieher*innenberuf über eine dreijährige Ausbildung zum / zur staatlich anerkannten Erzieher*in, welche Sie entweder schulisch oder praxisintegriert absolvieren können. Anschließend folgt ein einjähriges Anerkennungspraktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung.
Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, als Quereinsteiger*in einen Fuß in die Tür zu bekommen: Die Voraussetzungen dafür sind von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich, mit einem Universitäts- / Hochschulabschluss in Pädagogik oder umfangreicher Praxiserfahrung in sozialpädagogischen Einrichtungen haben Sie jedoch oft gute Chancen. Generell gilt: Je höher der Berufsabschluss, desto leichter der Quereinstieg.
Wenn Sie diese Qualifikationen erfüllen und über ein Höchstmaß an Herzblut, Kommunikations- und Empathiefähigkeit verfügen, sind Sie in diesem Beruf richtig.
Fällt es Ihnen schwer, Ihre Motivation und Qualifikation in überzeugenden Sätzen zu formulieren? Unsere Expert*innen helfen Ihnen gerne weiter! Jetzt unverbindlich anfragen.
Nach dem Absenden des Formulars nehmen wir gerne per E-Mail oder per Telefon Kontakt zu Ihnen auf. Der Versand unseres Angebots erfolgt per E-Mail. Ihre Angaben werden verschlüsselt übertragen.