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Gehaltsvorstellung Bewerbung - Richtig formulieren

Die Formulierung der Gehaltsvorstellung in einer Bewerbung kann oft zu Unsicherheit führen. Ob im Rahmen des Berufseinstiegs oder eines Jobwechsels, als Quereinsteiger*in, Werkstudent*in oder im Rahmen einer Ausbildung – jede*r Bewerber*in steht vor der Frage: Wie und wo in der Bewerbung platziere ich meine Gehaltsvorstellung und welche Formulierung wähle ich? In diesem Artikel erhalten Sie hilfreiche Tipps, um mit Selbstbewusstsein Ihre Gehaltsvorstellung in der Bewerbung anzugeben.

Laura Brändle - Bewerbungsexpertin

Über die Autorin

Als Texterin, die das Team von „Die Bewerbungsschreiber“ seit 2016 verstärkt, habe ich über 5.000 Bewerbungen für zahlreiche Branchen und Zielpositionen verfasst und kenne daher die Dos and Don‘ts des Bewerbungsschreibens wie meine Westentasche. Zahlreiche Einladungen zu Vorstellungsgesprächen, die Kunden mit meinen Bewerbungsunterlagen erhielten, sprechen für mich. Lassen Sie mich Ihnen daher zu Ihrem Erfolg verhelfen!

Laura Brändle - Bewerbungsexpertin

Wo nenne ich die Gehaltsvorstellung in der Bewerbung?

Das Anschreiben bietet den idealen Rahmen, um die Gehaltsvorstellung zu thematisieren. In der Regel wird sie im Schlusssatz Ihres Anschreibens angegeben. Dies gewährleistet, dass die Angabe nicht übersehen wird und sich thematisch gut in den Gesamtkontext des Anschreibens einfügt. Die Gehaltsangabe gehört in keinem Fall in den Lebenslauf, auf das Deckblatt oder in den E-Mail-Text Ihrer E-Mail-Bewerbung.


Neben der Gehaltsvorstellung ist auch der frühestmögliche Eintrittstermin von Bedeutung. Viele Bewerber*innen wählen daher die Option, beide Informationen kombiniert anzugeben. Auch wenn die Gehaltsvorstellung einen wichtigen Bestandteil der Bewerbung darstellt, sollte sie nicht dominieren. Das Anschreiben sollte vorrangig Ihre Qualifikationen, Motivation und Passung für die Position hervorheben.

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Wie sollte ich meine Gehaltsvorstellung formulieren?

Bei der Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung in der Bewerbung ist es wichtig, dass Sie klare und direkte Formulierungen verwenden, um Missverständnissen vorzubeugen und selbstsicher aufzutreten. Bringen Sie Ihren Gehaltswunsch direkt auf den Punkt. Verzichten Sie dabei auf die Angabe von Gehaltsspannen, da diese keinen Mehrwert bieten. Potenzielle Arbeitgeber würden sich bei der Gehaltsverhandlung automatisch an dem niedrigsten Wert der Spanne orientieren. Stattdessen sollten Sie einen festen Wert angeben, der etwas über Ihrer wirklichen Gehaltsvorstellung liegt.


Beachten Sie dabei folgende Regeln:

  • Die Gehaltssumme wird als Bruttojahresgehalt angegeben, bezieht sich also auf 12 oder 13 Monatsgehälter. 

  • Die Währung der Gehaltsangabe ist abhängig davon, in welchem Land Sie sich bewerben. Die Gehaltsvorstellung in einem deutschen Unternehmen wird folglich in Euro angegeben. 

  • Nennen Sie das Bruttojahresgehalt ohne Zusatzleistungen (Fahrtkostenzuschläge, Weihnachtsgeld, Bonuszahlungen, etc.) 

Beispielformulierungen für die Gehaltsvorstellungen:

  • „Der Verantwortung der Position und meinen beruflichen Qualifikationen entsprechend, liegt meine Gehaltsvorstellung bei 49.500 € im Jahr.“

  • „Basierend auf den branchenüblichen Einstiegsgehältern und meiner spezifischen Qualifikation empfinde ich ein Bruttojahresgehalt von 50.000 € als angemessen.“

  • „Aufgrund meiner zehnjährigen Erfahrung in diesem Fachgebiet und meinen erworbenen Qualifikationen beläuft sich meine Gehaltsvorstellung auf ein Bruttojahresgehalt von 65.000 €.“
  • „Mit meiner umfangreichen Berufserfahrung und den erzielten Erfolgen, sehe ich ein Jahresgehalt von 70.000 € als angemessen.“

  • „Meine branchenfremde Erfahrung verleiht mir eine einzigartige Perspektive, die ich in die Position einbringen kann. Vor diesem Hintergrund liegt meine Gehaltsvorstellung bei 48.000 € brutto jährlich.“

Beispielformulierungen - Kostenloser Download

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Gehaltsvorstellung in brutto oder netto angeben?

Grundsätzlich hat sich in der Berufswelt die Bruttoangabe als Standard etabliert. Dies liegt daran, dass es branchenübergreifend üblich ist, das Bruttogehalt als Referenzpunkt in der Kommunikation zwischen Bewerber*innen und Unternehmen zu verwenden. Zudem sind Bruttogehälter einfacher und transparenter zu vergleichen, da sie nicht von individuellen steuerlichen Situationen, Sozialversicherungsbeiträgen oder anderen variablen Abzügen beeinflusst werden.


Eine weitere Überlegung ist, dass viele Unternehmen das Bruttogehalt als Basis für weitere Sozialleistungen, Boni oder Provisionen nutzen. Daher bietet eine klare Bruttoangabe den Personaler*innen die Möglichkeit, den gesamten Vergütungsrahmen zu überblicken. Während es verlockend sein könnte, eine Nettoangabe zu verwenden, um ein klareres Bild davon zu vermitteln, wie viel Geld Sie tatsächlich monatlich zur Verfügung haben möchten, birgt dies einige Risiken.


Ein Grund für diese Unsicherheit ist, dass die Personalverantwortlichen nicht sofort erkennen kann, ob es sich tatsächlich um eine Nettoangabe handelt oder ob es ein Missverständnis gibt. Jede*r Einzelne hat zudem eine unterschiedliche steuerliche Situation, sodass zwei Personen mit dem gleichen Bruttogehalt unterschiedliche Nettogehälter erhalten könnten. Hinzu kommt, dass die Angabe eines Nettogehalts unprofessionell wirken und einen negativen ersten Eindruck hinterlassen könnte.

Es ist entscheidend, sich an die allgemeine Konvention zu halten und das Gehalt in brutto anzugeben. Wer neugierig auf das mögliche Nettogehalt ist, kann online zahlreiche Gehaltsrechner finden, um einen Überblick über die möglichen Abzüge und das resultierende Nettogehalt zu erhalten.

Wie gebe ich meine Gehaltsvorstellung auf Englisch an?

Bewerben Sie sich bei einem Unternehmen im englischsprachigen Ausland, benötigen Sie in der Regel einen englischen Lebenslauf und ein englischsprachiges Bewerbungsschreiben. Dementsprechend sollte ihre Gehaltsvorstellung (= salary requirement / salary expectation / desired salary) in der jeweiligen Landeswährung angegeben werden.


Beispielformulierung für die Gehaltsvorstellung im englischen Anschreiben: 

  • „Based on my job experience and the responsibilities connected to the job, my salary expectations correspondent to a gross annual salary of 45,000 dollars.”

Kann ich die Angabe der Gehaltsvorstellung weglassen?

Es ist grundsätzlich möglich, die Gehaltsvorstellung in einer Bewerbung wegzulassen, insbesondere wenn es nicht explizit gefordert wird. Allerdings sollten Sie sich der potenziellen Konsequenzen und Eindrücke bewusst sein, die ein solcher Schritt hervorrufen kann. Es ist oft ratsam, sich im Vorfeld gut zu informieren und abzuwägen, die Gehaltsvorstellung bewusst und begründet in der Bewerbung anzugeben oder wegzulassen. Die Angabe von Gehaltsvorstellungen im Anschreiben, ist in vielen Branchen gängig, aber nicht immer zwingend erforderlich. 


Ob Sie die Gehaltsvorstellung weglassen können oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab: 

  • Anforderungen in der Stellenanzeige: Wenn in der Stellenausschreibung ausdrücklich um die Angabe einer Gehaltsvorstellung gebeten wird, sollten Sie dieser Aufforderung auch in Ihrer Bewerbung nachkommen. Das Auslassen in solchen Fällen könnte den Eindruck erwecken, dass Sie die Anforderungen der Stellenanzeige nicht aufmerksam gelesen haben oder diesen nicht nachkommen möchten.

  • Branchenüblichkeit: In einigen Branchen oder Positionen ist es üblich, Gehaltsvorstellungen anzugeben, selbst wenn dies nicht explizit in der Stellenanzeige gefordert wird. Hier sollten Sie sich bereits im Vorfeld über branchenübliche Gepflogenheiten informieren.

  • Verhandlungsposition: Wenn Sie Ihre Gehaltsvorstellung nicht von Anfang an festlegen, könnten Sie sich in einer späteren Verhandlungsphase flexibler positionieren. Allerdings besteht auch das Risiko, dass Ihre Vorstellungen weit von denen des Arbeitgebers entfernt sind, was den Verhandlungsprozess verkomplizieren könnte. 

Auch wenn Sie sich dafür entscheiden, die Gehaltsvorstellung in der Bewerbung wegzulassen, sollten Sie sich darauf vorbereiten, dass Sie im Vorstellungsgespräch danach gefragt werden. Im Gespräch sollten Sie sich Verhandlungsspielraum bezüglich Ihrer Gehaltsvorstellung lassen und Verhandlungsbereitschaft zeigen.

Wie ermittle ich ein angemessenes Wunschgehalt?

Die Gehaltsvorstellung in der Bewerbung zu formulieren, stellt viele Bewerber*innen vor eine Herausforderung. Wichtig ist daher, in einem ersten Schritt den eigenen Marktwert zu ermitteln und das Wunschgehalt zu berechnen. Dabei sollten Sie beachten, dass das Einstiegsgehalt in Ihrem neuen Job mitunter darüber entscheidet, wie schnell Sie Ihr späteres Wunschgehalt erreichen, da Gehaltserhöhungen in der Regel prozentual erfolgen.


Insbesondere Berufseinsteiger*innen, Absolvent*innen und Quereinsteiger*innen tun sich besonders schwer, da sie wenig Anhaltspunkte aus eigener Erfahrung besitzen, an denen sie sich orientieren können. Daher gilt es durch Recherche, den eigenen Marktwert zu ermitteln.


Dazu sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Befragen Sie Ihr Umfeld: Fragen Sie zum Beispiel Kommilitonen, Familie und Freunde und frühere und aktuelle Arbeitskolleg*innen. Im Optimalfall arbeitet jemand aus Ihrem Umfeld selbst in einem ähnlichen Tätigkeitsgebiet und kann Ihnen so Richtwerte aus erster Hand liefern. 

  • Recherchieren Sie im Internet: Es existieren spezialisierte Anlaufstellen, wie beispielsweise www.gehalt.de und den Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit. Zusätzlich können Sie sich bei Gewerkschaften oder Berufsverbänden oder in Jobbörsen nach üblichen Gehältern erkundigen. 

  • Beachten Sie mögliche Einflussfaktoren: Um Ihre Gehaltsvorstellung noch konkreter und individueller bestimmen zu können, müssen Sie auch Einflussfaktoren wie die Unternehmensgröße, den (Unternehmens-)Standort, das Bundesland, die Branche, vakante Positionen, Ihre individuellen Qualifikationen und Fähigkeiten und Ihre Berufserfahrung beachten. 

  • Berücksichtigen Sie die Anstellungsform: Je nachdem, ob Sie sich auf eine Teilzeit- oder eine Vollzeitstelle bewerben, sollten Sie Ihre Gehaltsvorstellungen dementsprechend anpassen. Als Werkstudent*in oder Auszubildende*r sollten Sie sich an branchenüblichen Vergütungen orientieren. 

Laura Brändle - Bewerbungsexpertin

Eine zu hohe oder zu niedrige Angabe muss nicht ein direktes Ausschlusskriterium sein. Die Gehaltsvorstellung beruht immer auf einer Verhandlungsbasis. Jedoch sollten Sie immer versuchen, eine realistische Einschätzung abzugeben und sich dabei nicht unter Wert zu verkaufen. 

Laura Brändle - Bewerbungsexpertin

Typische Fehler, die Sie vermeiden sollten

Die Gehaltsvorstellung richtig zu formulieren und zu positionieren, ist ein kritischer Aspekt der Bewerbung. Einige häufige Fehler können den Bewerbungsprozess beeinträchtigen oder sogar Ihre Chancen auf eine Stelle reduzieren.


Hier sind einige der typischen Fehler, die Bewerber*innen in Bezug auf die Gehaltsvorstellung machen:

  • Ungenauigkeit: Die Angabe eines zu breiten Gehaltsspektrums kann den Arbeitgeber verwirren oder den Eindruck erwecken, dass Sie sich unsicher sind.

  • Übertreibung oder Unterbewertung: Ein übertrieben hohes Gehalt kann Sie aus dem Rennen nehmen, wenn der Arbeitgeber glaubt, er könne sich Sie nicht leisten. Umgekehrt könnte eine zu niedrige Gehaltsvorstellung den Eindruck erwecken, dass Sie Ihre eigene Qualifikation und den Marktwert unterschätzen.

  • Nicht recherchiert: Ohne eine gründliche Recherche über die branchen- und rollenspezifischen Gehaltsstandards laufen Sie Gefahr, eine unpassende Zahl anzugeben. Websites, Branchenverbände oder Netzwerkgespräche können hier hilfreiche Einblicke bieten.

  • Netto statt Brutto: Es ist üblich, Gehaltsvorstellungen in brutto anzugeben. Ein Nettowert kann zu Missverständnissen führen und wirkt oft unprofessionell.

  • Fehlende Anpassung je nach Position: Eine Person, die sich für eine Position als Quereinsteiger*in oder Werkstudent*in bewirbt, hat andere Gehaltsvorstellungen als eine erfahrene Fachperson in der gleichen Branche. Hier sollten Sie demnach nicht nur Ihre Bewerbungsunterlagen, sondern auch Ihre Erwartungen entsprechend dem Gehalt anpassen.

  • Nicht auf den Eintrittstermin eingehen: Insbesondere, wenn der Arbeitgeber nach dem Eintrittstermin und der Gehaltsvorstellung fragt, sollte beides im Anschreiben erwähnt werden. Das Ignorieren solcher Anforderungen kann negativ auffallen.

  • Gehaltsvorstellung an einer unpassenden Stelle im Anschreiben: Idealerweise sollte die Gehaltsvorstellung gegen Ende des Anschreibens, oft im letzten Abschnitt vor der Verabschiedung, angeführt werden.

  • Unbegründete Gehaltsvorstellung: Wenn Sie eine Gehaltsvorstellung angeben, die deutlich über dem Durchschnitt liegt, sollten Sie bereit sein, Ihre Forderung zu begründen, z. B. durch besondere Qualifikationen, Erfahrungen oder zusätzliche Fähigkeiten.

  • Keine Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch: Sollten Sie sich dagegen entscheiden, Ihre Gehaltsvorstellung in Ihrem Anschreiben zu erwähnen, sollten Sie sich dennoch mit dieser Thematik beschäftigen und sich darauf vorbereiten, dass Ihre Gehaltsvorstellung im persönlichen Gespräch angesprochen wird. In der Verhandlung selbst sollten Sie immer daran denken, dass es nicht nur um das Gehalt geht. Überlegen Sie, wie viele Stunden Sie arbeiten werden, welche zusätzlichen Vorteile angeboten werden und ob es Spielraum für zukünftige Erhöhungen gibt.


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