Ein Arbeitsplatz hoch über den Wolken – für viele Menschen zählt der Pilotenberuf zu den Traumjobs schlechthin. Doch der Weg bis nach oben ist nicht immer leicht. Egal, ob Sie sich für die Ausbildung zum Piloten bewerben oder als bereits erfahrener Co-Pilot und Kapitän auf der Suche nach einer neuen Stelle sind – Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie eine überzeugende Bewerbung verfassen und Ihrem idealen Arbeitsplatz so ein Stück näher kommen.
Bewerbung als Pilot
Über den Autor
Seit 2018 für das Team von „Die Bewerbungsschreiber“ tätig, habe ich mittlerweile über 2.000 Bewerbungen verfasst. Im Laufe der Jahre habe ich mich dabei mit den unterschiedlichsten Branchen und Zielpositionen auseinandergesetzt und vielen Menschen zu ihrem Traumjob verholfen. Vertrauen auch Sie meiner großen Expertise in der Erstellung professioneller Bewerbungsunterlagen, die ich in diesem Beitrag gerne mit Ihnen teile!
Alexander Moritz - Bewerbungsexperte
Grundlage jeder erfolgreichen Bewerbung ist die richtige Reihenfolge und Vollständigkeit der Bewerbungsunterlagen. Eine Bewerbung wird wie folgt aufgebaut:
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Bewerbungsschreiben
- Deckblatt (optional)
- Lebenslauf
- Motivationsschreiben / Dritte Seite (optional)
- Anlagen: Referenzen, Zeugnisse etc. (optional)
- Im Pilotenfall: Fliegerische Dokumente (Lizenzen, Type Ratings, Medical Class 1, Flugstundennachweise bzw. Flight Log, Kopie des gültigen Reisepasses)
Dabei sind das Motivationsschreiben sowie die Anlagen nicht zwingend erforderlich, aber eine gute Möglichkeit, um sich von den anderen Bewerbern zusätzlich abzuheben. Bevor Sie mit dem Anschreiben beginnen, sollten Sie sich ausreichend Zeit für die Vorbereitung nehmen und Ihre Motivation und Fähigkeiten reflektieren.
Klären Sie folgende Fragen, wenn Sie sich für eine Ausbildung zum Piloten bewerben:
-
Wieso möchte ich Pilot werden?
- Welche Fähigkeiten bringe ich mit, die für den Beruf relevant sind?
- Warum bewerbe ich mich bei dieser bestimmten Fluggesellschaft oder Flugschule?
- Habe ich eventuell bereits konkrete berufliche Ziele?
Als bereits ausgebildeter Pilot sollten Sie sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen:
-
Warum möchte ich zu dieser bestimmten Airline?
- Bei einem Wechsel: Was erhoffe ich mir als Pilot bei der neuen Fluggesellschaft
- Gibt es bestimmte Luftfahrzeugmuster, die ich dort fliegen möchte?
- An welchem Standort möchte ich eingesetzt werden?
- Welche der möglichen Streckennetze und Destinationen sprechen mich besonders an?
- Wie hoch soll mein Gehalt ausfallen?
- Was sind meine langfristigen beruflichen Ziele als Pilot?
Erst, wenn Sie sich über diese Fragen im Klaren sind, sollten Sie mit dem Verfassen der Bewerbung beginnen.
Inzwischen sind in der Luftfahrtbranche größtenteils Online-Bewerbungen oder Bewerbungen per E-Mail üblich. In der Regel werden Sie aber zur gewünschten Form der Bewerbung Hinweise in der Stellenanzeige oder auf der Webseite des Arbeitgebers finden.
Bewerbungsschreiben
Auch unter Piloten ist die Konkurrenz groß und insbesondere die Stellen bei den gut zahlenden Fluggesellschaften rar gesät.
Umso wichtiger ist es deshalb, dass Sie als Pilot mit Ihrem Bewerbungsschreiben hervorstechen.
Schließlich ist es das erste Dokument Ihrer Bewerbung, das ein zukünftiger Arbeitgeber sichtet.
Neben dem Inhalt sollte auch der Aufbau des Anschreibens stimmig sein, da eine übersichtliche Struktur den Lesefluss und das Auffinden der wichtigsten Informationen erleichtert.
Das Bewerbungsschreiben lässt sich in folgende Segmente gliedern:
1. Einleitung
2. Hauptteil
3. Schlussteil
Einleitung des Anschreibens
Damit der Rest der Bewerbung überzeugen kann, muss bereits die Einleitung des Bewerbungsschreibens die Aufmerksamkeit des Personalverantwortlichen fesseln. Versuchen Sie, stets einen direkten Ansprechpartner in der Stellenanzeige oder auf der Unternehmenswebseite zu finden und diesen in der Anrede zu adressieren. Benutzen Sie auf keinen Fall Standard-Floskeln wie „hiermit bewerbe ich mich“, da diese dem Personaler keine interessanten Informationen liefern.
Im Idealfall klären Sie in Ihrer Einleitung in zwei bis drei klar strukturierten Sätzen bereits diese Fragen:
-
Was motiviert Sie zu der Bewerbung?
- Was zeichnet Sie als Bewerber aus und was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern?
- Mit welchen Qualifikationen können Sie in Zukunft zu dem Erfolg des Unternehmens beitragen?
- Was begeistert Sie an diesem Unternehmen besonders?
Wir präsentieren Ihnen im Folgenden Beispiele für Einleitungssätze, die als Inspirationsquelle für Ihr eigenes Anschreiben dienen können.
Beispiel Formulierungen für den Einleitungssatz als Bewerber für eine Ausbildung:
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„Bereits während meiner Schulzeit bemerkte ich mein Interesse für technische und naturwissenschaftliche Fächer. In Verbindung mit meinen guten motorischen Fähigkeiten und stabilem Nervenkostüm macht mich dies zu einem idealen Kandidaten für den Pilotenberuf.“
- „Schon seit meiner Kindheit begeistert mich alles, was mit Fliegen zu tun hat. Aus diesem Grund will ich es nicht nur bei meinem Hobbypilotenschein belassen, sondern dank einer Ausbildung bei Ihnen auch beruflich als Pilot durchstarten.“
- „Wenn es um meine Ausbildung zum Piloten geht, möchte ich von den Besten lernen: Dank Ihrer anspruchsvollen Ausbildungsstandards und der hochwertigen Trainingsausrüstung bin ich davon überzeugt, dass ich bei Ihnen eine besonders fundierte Qualifikation erwerbe.“
Beispiel Formulierungen für den Einleitungssatz als Pilot mit abgeschlossener Berufsausbildung:
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„Gerne unterstütze ich Sie bei Ihren Plänen, Ihre Marktposition als führende europäische Airline Group zu stärken, indem ich als Pilot meine langjährige Berufserfahrung und hohen Qualitätsansprüche bei Ihnen im Unternehmen einbringe.“
- „Als erfahrener Pilot bin ich stets von der Aussicht auf neue Ziele begeistert – nicht nur hinsichtlich meiner Flugstrecken, sondern auch in Bezug auf meine Karriere. Aktuell suche ich nach einer Möglichkeit, meinen umfassenden Erfahrungsschatz in einer neuen Umgebung anzuwenden und meinen Horizont wortwörtlich noch zu erweitern.“
- „Nach dem ausgezeichneten Abschluss meiner Pilotenausbildung reizt es mich sehr, meine Karriere bei einer Fluglinie zu starten, die genau wie ich außerordentlich viel Wert auf ein exzellentes Flugerlebnis für die Passagiere legt.“
Hauptteil des Anschreibens
Im Hauptteil des Bewerbungsschreibens haben Sie die Chance, Ihre Eignung für den Job zu demonstrieren, indem Sie Ihre Kompetenzen, Erfahrungen und Soft Skills überzeugend darstellen. Zwecks einer übersichtlichen Gestaltung des Anschreibens sollten Sie den Hauptteil in zwei Absätze gliedern. Der erste Absatz beschreibt Ihre Fachkenntnisse und Erfahrungen. Heben Sie die Fähigkeiten hervor, die für die Stelle relevant sind und dem Unternehmen einen Mehrwert bieten. Ihre Motivation für den Job sollte deutlich werden.
Folgende Inhalte sollten Sie deshalb in Ihrem ersten Absatz abdecken:
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Erklärung, wieso Sie sich für das bestimmte Flugunternehmen entschieden haben (zum Beispiel aufgrund des abwechslungsreichen Streckennetzes)
- Beschreibung des Erfahrungsschatzes durch Angabe der Flugstunden auf den jeweiligen Flugzeugmustern und ggf. der Anteil an Inlands- und Kontinentalflügen
- Alleinstellungsmerkmal: Beschreibung relevanter Zusatzqualifikationen oder besonderer Sprachkenntnisse
Sie können auch erläutern, wieso Sie Pilot geworden sind, um Ihrem Anschreiben eine persönliche Note zu verleihen und Ihre Motivation für den Beruf genauer auszuführen.
Wenn Sie sich gerade für die Ausbildung zum Piloten bewerben und dementsprechend noch keine Berufserfahrung haben, können Sie stattdessen auf diese Punkte eingehen, um Ihre Tauglichkeit für den Beruf des Piloten zu verdeutlichen:
-
Bereits absolvierte Praktika in der Branche
- Gute Leistungen in Mathe, Physik und Englisch
- Teilnahme an Mannschaftssportarten oder Technik-AGs in der Schule
Im zweiten Absatz geben Sie Ihre Soft Skills an, die Sie mit geeigneten Beispielen untermauern sollten. Dazu gehören zum Beispiel Fähigkeiten wie Teamkompetenz, Zuverlässigkeit oder Stressresistenz, die für den Pilotenberuf wichtig sind.
Sie können im Hauptteil zusätzlich einen optionalen Absatz hinzufügen, um auf Fragen in der Ausschreibung einzugehen, z.B. zu Voll- oder Teilzeitbeschäftigung, Arbeitsstandort und anderen Faktoren.
Schlussteil des Anschreibens
Der Schluss rundet Ihr Bewerbungsschreiben ab und enthält im Idealfall einen Call-to-Action: In einem höflich formulierten Satz bitten Sie um eine positive Rückmeldung seitens des potenziellen neuen Arbeitgebers. Der Schlusssatz kann um weitere Informationen wie Eintrittstermin, Kündigungsfrist, Gehaltsvorstellung oder Sperrvermerk erweitert werden.
Beispiel Formulierungen für den Schlusssatz der Bewerbung:
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Mit Eintrittstermin
„Ab dem TT.MM.JJJJ stehe ich der Traum-Fluggesellschaft GmbH motiviert zur Verfügung. Gerne überzeuge ich Sie im Rahmen eines persönlichen Gesprächs von meinen Qualifikationen.“
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Mit Kündigungsfrist
„Nach Ablauf meiner 3-monatigen Kündigungsfrist stehe ich der Traum-Fluggesellschaft GmbH mit voller Einsatzbereitschaft zur Verfügung. Über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich sehr.“
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Mit Gehaltsvorstellung
„Meine jährliche Gehaltsvorstellung beträgt xx.xxx €. Ich freue mich, Sie bei einem persönlichen Gespräch kennenzulernen.“
-
Mit Sperrvermerk
„Ich bitte Sie, diese Bewerbung vertraulich zu behandeln, da ich mich derzeit in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befinde. Aufgrund meiner Arbeitszeiten bin ich telefonisch täglich ab xx Uhr erreichbar.“
-
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz
„Meine Eignung für den Pilotenberuf stelle ich Ihnen gerne im Rahmen des Auswahlverfahrens unter Beweis und freue mich über eine positive Rückmeldung.“
Vergessen Sie nicht, nach der Abschiedsfloskel am Ende des Bewerbungsschreibens Ihre Unterschrift hinzuzufügen. Anstatt das gesamte Bewerbungsschreiben auszudrucken, zu unterschreiben und wieder einzuscannen, sollten Sie ein Blatt mit Unterschriften in verschiedenen Varianten und Größen anfertigen und dieses einscannen. Auf diese Weise stehen Ihnen unterschiedliche Unterschriften zur Verfügung, die Sie ganz leicht in die Bewerbung einfügen können. Wie sie hier vorgehen erfahren Sie in unserem Artikel „Bewerbung Unterschrift – Lebenslauf & Co. unterschreiben“.
Kostenlose Vorlage als Download
Laden Sie sich unsere kostenlose Vorlage im Word-Format herunter. Sie wartet nicht nur mit den wichtigsten Informationen zum Inhalt auf, sondern kann gleichzeitig als Inspirationsquelle für die Erstellung Ihres Bewerbungsschreibens genutzt werden. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Bewerbung!
Deckblatt
Ein individuell und ansprechend gestaltetes Deckblatt kann Ihrer Bewerbung einen Wiedererkennungswert verleihen und den ersten Gesamteindruck positiv abrunden.
Entgegen weit verbreiteter Annahmen handelt es sich beim Deckblatt nicht um das erste Dokument Ihrer Bewerbungsunterlagen.
Das Deckblatt wird an zweiter Stelle, hinter dem Bewerbungsschreiben platziert.
Das Deckblatt ermöglicht Ihnen somit nicht nur, die wesentlichen Informationen zu Ihrer Person auf einen Blick darzustellen, sondern bietet Ihnen auch die Möglichkeit, sich mit einem größeren Bewerbungsfoto optimal in Szene zu setzen.
Folgende Inhalte sollte ein professionelles Deckblatt enthalten:
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Erste Überschrift: Ihr vollständiger Name
- Zweite Überschrift: Ihre Berufsbezeichnung / Ihr höchster Bildungsabschluss
- Ihr Bewerbungsfoto
- Ihre Kontaktdaten (Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Karrierenetzwerke wie XING und LinkedIn)
- Hinweis auf Anlagen der Bewerbung
Sie benötigen Hilfe bei der Bewerbung?
Unsere erfahrenen Bewerbungsexperten helfen Ihnen! Egal ob Sie sich in Deutschland oder im Ausland bewerben möchten. Unsere Profis verfügen über langjährige Erfahrung, welche auch Ihre Bewerbung aus der Masse der Bewerbungen hervorstechen lassen wird.
Lebenslauf
Neben dem Bewerbungsschreiben ist der Lebenslauf eines der wichtigsten Dokumente Ihrer Bewerbung. Der Lebenslauf gibt Ihren bisherigen Werdegang in prägnanter Weise wieder. Grundsätzlich sollte er sich deshalb je nach vorhandener Erfahrung auf maximal zwei DIN A4-Seiten beschränken. Konzentrieren Sie sich auf berufliche Stationen und Fertigkeiten, die für den Pilotenberuf wichtig sind. Nebenjobs oder Kenntnisse, die nicht für die Luftfahrtbranche relevant sind, sollten weggelassen werden.
Formaler Aufbau
Bei der Formatierung des Lebenslaufs ist die Übersichtlichkeit essenziell, damit der Leser alle relevanten Informationen auf einen Blick erkennen kann. Der Lebenslauf sollte daher in Abschnitte mit aussagekräftigen Überschriften eingeteilt werden.
Für Bewerber mit Berufserfahrung sollte das momentane oder zuletzt ausgeübte Beschäftigungsverhältnis an erster Stelle nach Angabe der persönlichen Daten stehen.
Wenn Sie sich gerade erst für die Pilotenausbildung bewerben, sollten Sie stattdessen Ihre Schulausbildung als erste Kategorie aufführen.
Wichtig ist, dass Sie die Stationen Ihres Werdegangs in antichronologischer Reihenfolge angeben, das heißt, immer zuerst die neuesten Abschlüsse und Tätigkeiten.
Auf diese Weise werden dem Personalentscheider direkt zu Beginn die relevanten Erfahrungen und Kenntnisse gezeigt.
Achten Sie bei der Formatierung Ihres Lebenslaufs außerdem auf:
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Gleichbleibende Abstände
- Einheitliche Darstellung Ihres Werdegangs
- Hervorhebung der Überschriften für die einzelnen Abschnitte (zum Beispiel durch Fettdruck)
- Platzierung des Bewerbungsfotos in der oberen rechten Ecke der ersten Seite (sofern nicht bereits auf Deckblatt vorhanden)
Diese typischen Fehler im Lebenslauf sollten Sie hingegen vermeiden:
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Angabe von Zeiträumen ohne Monatsangaben
- Zeitliche Lücken
- Einrückungen von Text mit der Leertaste
- Auflistung Ihrer Aufgaben als Fließtext
- Voneinander abweichendes Format bei der Darstellung Ihrer beruflichen Stationen
- Einzelne Kategorien werden nicht nach Relevanz sortiert angegeben
- Zahlendreher und Flüchtigkeitsfehler
- Angeben irrelevanter Informationen
Sie sollten den tabellarischen Lebenslauf nicht nur aus optischen Gründen korrekt formatieren: Immer häufiger greifen Firmen bei der Sichtung der Bewerbungsunterlagen auf Computerprogramme, sogenannte CV Parser, zurück. Diese durchsuchen den Lebenslauf nach Schlüsselwörtern, die für die Stelle wichtig sind.
Ist der Lebenslauf fehlerhaft formatiert, können unter Umständen diese relevanten Schlüsselwörter nicht identifiziert werden. Um einen solchen Nachteil im Bewerbungsprozess zu vermeiden, sollten Sie daher Ihren Lebenslauf so formatieren, dass er maschinell auslesbar ist.
Weiterführende Informationen zur Formatierung des Lebenslaufs (Schriftart, Zeilenabstand, Seitenränder etc.) erhalten Sie auf unserer Seite „Lebenslauf Layout“.
Inhaltlicher Aufbau
Die inhaltliche Aufteilung des Lebenslaufs in verschiedene, thematisch abgegrenzte Kategorien vermittelt dem Personaler einen besseren Überblick über die jeweiligen Stationen in Ihrem Leben. In der Regel sind die üblichen Kategorien des Lebenslaufs wie folgt angeordnet:
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Persönliche Daten
- Berufserfahrung
- Bildung (Studium / Berufsausbildung / Schulausbildung)
- Fortbildungen / Weiterbildungen
- Weitere Qualifikationen und Kenntnisse
Persönliche Daten
Den ersten Abschnitt des Lebenslaufs bilden die persönlichen Daten des Bewerbers. Ihre Kontaktdaten tragen Sie am besten in die Kopf- oder Fußzeile ein, sodass diese seitenübergreifend angezeigt werden. Wenn Sie dies nicht wünschen, sollten Ihre Kontaktdaten bei den persönlichen Daten eingetragen werden. Die Angabe der persönlichen Daten ist freiwillig, am häufigsten werden Geburtsdatum und -ort, Nationalität und Familienstand angegeben.
Berufserfahrung
In diesem wichtigen Abschnitt führen Sie alle relevanten beruflichen Tätigkeiten auf, damit der künftige Arbeitgeber einen Überblick über Ihre bisherige Laufbahn erhält.
Folgende Angaben sollten bei jeder Ihrer beruflichen Stationen erfolgen:
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Zeitraum mit Monats- und Jahresangabe
- Vollständiger Name des Unternehmens, für welches Sie tätig waren
- Ort des Sitzes Ihres Arbeitgebers
- Positionsbezeichnung
- Bei relevanten Angaben: Aufgaben- und Verantwortungsbereiche in maximal 10 Stichpunkten
Geben Sie Aufgabenbereiche an, welche den Anforderungen der Stellenausschreibung entsprechen, für die Sie sich bewerben. Auf diese Weise erhöhen Sie die Relevanz Ihrer Angaben und beweisen gleichzeitig Engagement, welches Ihre Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch steigert.
Laura Brändle - Bewerbungsexpertin
Ihre Berufserfahrung wird im tabellarischen Lebenslauf am besten folgendermaßen dargestellt: Der Zeitraum steht linksbündig, der Name des Unternehmens inklusive der Rechtsform ist etwas weiter rechts eingerückt. Bündig darunter steht die Bezeichnung Ihrer Position, gefolgt von der Auflistung Ihrer Aufgaben bzw. relevanter Informationen zu der Tätigkeit.
Sie können Ihre fliegerischen Qualifikationen entweder bereits in diesem Abschnitt aufführen, indem Sie unter der Jobposition in Stichpunkten die Anzahl der Flugstunden und die Type Ratings angeben, oder diese erst weiter unten im Lebenslauf im Abschnitt „Weitere Qualifikationen und Kenntnisse“ auflisten.
Bildung
In dieser Kategorie geben Sie an, wo Sie Ihre Ausbildung zum Piloten absolviert haben. Führen Sie den Namen und Standort der Ausbildungsstätte sowie die erworbene Pilotenlizenz auf. Wenn Sie sich direkt nach dem Abschluss bewerben, kann es helfen, näher auf die Ausbildungsinhalte einzugehen und, falls vorhanden, Sonderprojekte zu erwähnen.
Sofern die Ausbildung in Form eines dualen Studiums erfolgte, sollten Sie den Studiengang und gegebenenfalls Details zu den Schwerpunktfächern oder der Abschlussarbeit und -note nennen. Können Sie bereits viele Jahre Berufserfahrung vorweisen, reicht es, wenn Sie den Zeitraum, Namen und Standort der Hochschule, Studiengang sowie Titel des erreichten Abschlusses auflisten.
Für Schüler, die sich für eine Ausbildung zum Piloten bewerben, ist die Kategorie der Schulbildung sehr wichtig. Heben Sie in Stichpunkten gute Leistungen in Fächern wie Mathematik, Physik und Englisch hervor, die für die Pilotenausbildung relevant sind. Erwähnen Sie zudem Positionen wie Jahrgangsstufensprecher und Tätigkeiten in Gruppen-AGs, die berufsrelevante Eigenschaften wie Führungskompetenz oder Teamfähigkeit verdeutlichen.
Für eine bessere Übersichtlichkeit können Sie die Informationen der Kategorie „Bildung“ auch in die einzelnen Bereiche „Berufsausbildung“, „Studium“ und „Schulausbildung“ aufteilen.
Amalie Schulte-Fischedick - Bewerbungsexpertin
Fort- und Weiterbildungen
Fokussieren Sie sich in dieser Kategorie auf die Angabe der aktuellsten und für den angestrebten Job relevantesten Fort- und Weiterbildungen. Bei umfangreichen Fortbildungen nennen Sie den Zeitraum, Namen und Standort des Bildungsträgers und darunter den Titel der Fortbildung. Die wichtigsten Inhalte können dann als Stichpunkte aufgelistet werden. Bei Tagesworkshops reicht die Nennung des Zeitraums, des Inhalts sowie des Titels der Weiterbildung.
Weitere Qualifikationen und Kenntnisse
Mit dieser Kategorie beenden Sie für gewöhnlich den tabellarischen Lebenslauf. Hier gehen Sie auf Ihre Sprach- und Computerkenntnisse und weitere Fähigkeiten ein, die für den Beruf relevant sind.
Zudem bietet dieser Abschnitt Ihnen die Möglichkeit, Ihre fliegerischen Daten wie Lizenzen, Type Ratings und Flugstunden auf den verschiedenen Mustern anzugeben. Wenn Sie sich für die Ausbildung zum Piloten bewerben und bereits über einen Hobbypilotenschein verfügen, sollten Sie diesen hier angeben.
Alternativ können Sie auch einen eigenen Abschnitt für alle fliegerischen Qualifikationen einplanen und diesen noch vor die Kategorie „Weitere Qualifikationen und Kenntnisse“ setzen. Mögliche Überschriften für einen derartigen Abschnitt wären zum Beispiel:
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Fliegerische Daten
- Fliegerische Qualifikationen
- Fliegerischer Lebenslauf
Motivationsschreiben
Wenn Sie sich für die Ausbildung zum Piloten bewerben, wird in manchen Fällen anstelle des Anschreibens ein Motivationsschreiben für die Ausbildung gewünscht.
Aber auch, wenn Sie sich als bereits erfahrener Co-Pilot oder Kapitän für eine neue Stelle bewerben, kann das Motivationsschreiben dabei helfen, sich von den anderen Kandidaten abzuheben und dem Personaler Ihr Interesse an der Stelle verdeutlichen.
Das Motivationsschreiben kann entweder als Fließtext mit entsprechenden Absätzen verfasst werden oder in klar gegliederte und mit Überschriften versehene Sinnabschnitte eingeteilt werden.
Schriftgröße und Schriftart sollten an die restliche Bewerbung angepasst sein.
Zu Beginn geben Sie im Briefkopf beziehungsweise der Kopf- oder Fußzeile Ihren Namen, Ihre Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse an, die Sie auch zuvor im Anschreiben und im Lebenslauf aufgeführt haben. So weiß der Personaler sofort, wessen Unterlagen er gerade sichtet. Eine Empfängeradresse ist jedoch nicht mehr nötig, sofern Sie vorher in einem Bewerbungsschreiben angegeben wurde.
Bereits die Überschrift des Motivationsschreibens sollte die Neugierde des Lesers wecken. Zwar wird häufig einfach der Titel „Motivationsschreiben“ verwendet, aber Sie können auch auf alternative Überschriften zurückgreifen:
-
Meine Motivation
- Warum ich mich bei Ihnen bewerbe
- Was Sie außerdem über mich wissen sollten
- Zu meiner Person
- Über mich
Im Folgenden zeigen wir Ihnen, welche Inhalte in den jeweiligen Abschnitten abgedeckt werden sollten und nennen Ihnen zur Inspiration einige Beispiel Formulierungen.
Einleitung des Motivationsschreibens
In der Einleitung schildern Sie, wieso Sie sich ausgerechnet für diese bestimmte Stelle in diesem Unternehmen interessieren. Im Idealfall wecken Sie bereits mit dem ersten Satz das Interesse des Personalers. Vermeiden Sie deshalb Standardfloskeln wie „Ich bin höchst motiviert, die Stelle als XY bei Ihnen anzutreten, weil…“. Nutzen Sie stattdessen Formulierungen, die direkt einen Bezug zur Stelle und zum Unternehmen herstellen:
Beispiel Formulierungen für den ersten Satz des Motivationsschreibens als Bewerber für eine Ausbildung:
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„Während meines Schülerpraktikums auf dem Düsseldorfer Flughafen habe ich gemerkt, wie sehr mich die Luftfahrtindustrie und insbesondere der Beruf des Piloten faszinieren.“
- „Am Beruf des Piloten begeistern mich die vielfältigen Anforderungen – ich kann nicht nur meine Leidenschaft für Technik, sondern auch meine motorischen Fähigkeiten und Nervenstärke unter Beweis stellen.“
Beispiel Formulierungen für den ersten Satz des Motivationsschreibens für Piloten mit abgeschlossener Berufsausbildung:
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„Die von Ihnen ausgeschriebene Position bietet mir die Möglichkeit, neue, spannende Streckennetze und Destinationen kennenzulernen.“
- „Als Pilot mit einem hohen Qualitätsbewusstsein begrüße ich die Chance, in einer Fluglinie Fuß zu fassen, die für ihren guten Ruf im Qualitätsmanagement bekannt ist.“
Hauptteil des Motivationsschreibens
Im Hauptteil des Motivationsschreibens geht es darum, Ihre Qualifikationen für die angestrebte Stelle besonders herauszustellen. Folgende Inhalte sollten darin vorkommen:
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Fachliche Kompetenzen (Hard Skills)
- Persönliche Stärken (Soft Skills)
- Identifikation mit dem potenziellen Arbeitgeber
- Berufliche und private Ziele
- Relevante Erfahrungen und Fähigkeiten
- Soziales Engagement
Es reicht nicht, die Fähigkeiten und Eigenschaften einfach aufzuzählen. Überzeugender ist es, wenn Sie anhand von Beispielen belegen können, wie Sie Ihre Kenntnisse erworben haben.
Vermeiden Sie es, die im Anschreiben genannten Informationen erneut aufzuführen. Bringen Sie stattdessen Argumente ein, für die der Platz im Anschreiben nicht mehr reichte. Das können zum Beispiel Kenntnisse sein, die Sie im Rahmen von Weiterbildungen oder Zusatzqualifikationen erworben haben. Auf diese Weise können Sie noch einmal verdeutlichen, wieso Sie besonders gut für die Stelle geeignet sind.
Alexander Moritz - Bewerbungsexperte
Schlussteil des Motivationsschreibens
Zum Abschluss des Motivationsschreibens können Sie wie auch im Bewerbungsschreiben kommunizieren, dass Sie das Unternehmen gerne in einem persönlichen Gespräch näher kennenlernen möchten. Sofern möglich, können Sie zudem Ihre persönlichen Ziele in Verbindung mit den Unternehmenszielen bringen, um ein letztes Mal aufzuführen, wie gut Sie als Bewerber zu der Firma passen:
Beispiel Formulierungen für den Schlusssatz des Motivationsschreibens als Bewerber für eine Ausbildung:
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„Gerne zeige ich Ihnen, dass ich nicht nur die notwendige Leidenschaft für das Fliegen mitbringe, sondern auch die Fähigkeiten und das Durchhaltevermögen, um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen.“
- „Ihr hohes Qualitätsbewusstsein in Bezug auf Kundenservice und Flugsicherheit durfte ich bereits als Fluggast erleben und will daher gerne als zukünftiger Pilot Ihrer Flotte zum Erhalt dieser hohen Standards beitragen.“
Beispiel Formulierungen für den letzten Satz des Motivationsschreibens für berufserfahrene Piloten:
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„Langfristig gesehen möchte ich meine Fähigkeiten in der spannenden und verantwortungsvollen Position als Kapitän unter Beweis stellen und würde mich freuen, diesen Schritt gemeinsam mit Ihnen zu gehen.“
- „In Zukunft möchte ich auch Ihrem Unternehmen dabei helfen, Kunden sicher und zufrieden an Ihre Wunschdestinationen zu bringen und freue mich daher über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.“
Ausnahmesituation COVID-19 - Alternativen für Piloten
Die Corona-Pandemie hat gravierende Auswirkungen auf die Luftfahrtindustrie. Viele Piloten haben bereits ihren Job verloren und offene Stellen sind aktuell kaum existent. Um Sie in dieser schwierigen Phase zu unterstützen, haben wir Ihnen verschiedene alternative Möglichkeiten für Piloten zusammengestellt:
-
Typische Soft Skills und Kenntnisse in Führung, Kommunikation, schneller Entscheidungsfindung, Zeitmanagement und kulturellem Verständnis eröffnen neue Perspektiven, insbesondere im Bereich Management. Als Transportmanager in der Wirtschaft können Sie beispielsweise Ihre Kenntnisse im Luftverkehr auf den Straßenverkehr übertragen. Auch im Consulting in großen Beratungsfirmen sind Quereinsteiger vor allem mit naturwissenschaftlichen und technischen Kenntnissen sehr gefragt. Dank guter Auftragslage suchen diese Unternehmen händeringend nach geeigneten Führungs- und Fachkräften. Gerade hier können die Kompetenzen eines Piloten gut zum Einsatz kommen.
- Sollten Sie zuvor eine Ausbildung oder ein Studium in einem anderen Bereich mit besseren Jobaussichten absolviert haben, können Sie in diesem Bereich als Berufseinsteiger beginnen. Alternativ können Sie auch ein weiteres Studium beginnen, statt direkt in das Berufsleben einzusteigen, zum Beispiel im Bereich Maschinenbau oder Meteorologie.
- Eine Umschulung, die das Arbeiten in krisensicheren Jobs ermöglicht, ist ebenfalls möglich. Piloten verfügen in der Regel über medizinische Kenntnisse, da sie Passagiere im Notfall medizinisch versorgen müssen. Somit bietet sich eine Umschulung zum Rettungs- / Notfallsanitäter an. Auch im Bereich der Kranken- und Altenpflege herrscht insbesondere in der aktuellen Phase Fachkräftemangel.
- Piloten können einen Quereinstieg als Lehrer machen, was vor allem an einem Berufskolleg möglich ist. Dafür müssen sie in der Regel notwendige Qualifikationen für den Schuldienst erwerben. In seltenen Fällen ist auch ein Direkteinstieg möglich, der kein vorheriges Referendariat erfordert. Die Bereiche Technik, Mathematik, Physik, und Englisch eignen sich besonders für Piloten.
Darüber hinaus erteilen manche Fluggesellschaften angehenden oder bereits erfahrenen Piloten Zusicherungen, nach überstandener Corona-Krise als Pilot einsteigen bzw. weiterarbeiten zu können. Erkundigen Sie sich dafür unbedingt bei Ihrer Wunschairline bzw. Ihrem aktuellen Arbeitgeber.
Voraussetzungen für den Pilotenberuf
Da der Beruf des Piloten mit zahlreichen psychischen und physischen Anforderungen verbunden ist, müssen geeignete Bewerber gewisse Voraussetzungen erfüllen:
Fachliche Qualifikation und soziale Kompetenzen:
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Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife als Abschluss (bei kleineren, privaten Unternehmen reicht manchmal die Mittlere Reife)
- Gute Kenntnisse in den Fächern Mathematik, Physik und Englisch sowie technisches Verständnis
- Gute Raumorientierung, Merkfähigkeit, Multi-Tasking-Fähigkeit sowie hohe Aufmerksamkeitsspanne und Reaktionsgeschwindigkeit
- Stressresistenz, Durchsetzungsvermögen und Kritikfähigkeit
- Verantwortungsbewusstsein, Genauigkeit, Disziplin und Zuverlässigkeit
- Teamfähigkeit, aber auch Führungspotenzial
Sie benötigen keinen bestimmten Notendurchschnitt, um Pilot zu werden. Die Airlines legen mehr Wert auf Ihre Berufsmotivation sowie Ihre Leistungen in relevanten Fächern wie Mathematik, Physik und Englisch.
Körperliche Voraussetzungen:
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Gewisse körperliche Fitness
- Alter von mindestens 17 Jahren zum Bewerbungszeitpunkt und Volljährigkeit bei Ausbildungsbeginn
- Körpergröße nicht zwangsläufig vorgeschrieben, aber häufig zwischen 1,60 m und 1,98 m
- Maximale Sehschwäche von drei Dioptrien
Sie können zwar auch mit Brille Pilot werden, aber bestimmte Sehschwächen, wie zum Beispiel eine Rot-Grün-Schwäche, sind je nach Schweregrad häufig ein Ausschlusskriterium für die Pilotenlaufbahn.
Sonstige Voraussetzungen:
-
Einwandfreies Führungszeugnis
- Nachweis einer Erste-Hilfe-Ausbildung
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Maximal 3 Punkte in Flensburg und keine Eintragung aufgrund von Drogen- oder Alkoholkonsum im Verkehrszentralregister
- Unbefristete Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung in der EU
- Besitz eines uneingeschränkten Reisepasses
Darüber hinaus sollten Ihnen Schicht- und Wochenenddienste, unregelmäßige Arbeitszeiten sowie längere Reisen keine Probleme bereiten. Ihre körperliche Flugtauglichkeit wird im Rahmen einer ärztlichen Tauglichkeitsuntersuchung überprüft, während Ihre operationellen und sozialen Fähigkeiten während des Bewerbungsverfahrens getestet werden.
Obwohl die hier aufgeführten Voraussetzungen für die Pilotenausbildung bei den meisten Fluglinien gegeben sein müssen, existieren je nach Airline Unterschiede, zum Beispiel hinsichtlich des Sehvermögens oder der Körpergröße.
Aufgaben & Arbeitsbereiche
Piloten sind viel mehr als reine Flugzeugführer. Das moderne Cockpit eines Flugzeugs ist ein komplexes System aus Elektronik und Computern, das von den Piloten mit Daten versorgt und korrekt bedient werden muss, um die Sicherheit aller Passagiere an Bord zu gewährleisten. Folglich ist auch der Aufgabenbereich eines Piloten sehr vielfältig:
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Zustand des Flugzeugs überprüfen
- Auswertung und Beurteilung der Flugunterlagen (Wetterbedingungen, technische Bedingungen des Flugzeugs und der Flughäfen) sowie Erstellung der optimalen Flugroute
- Berechnung und Überwachung des Treibstoffbestandes
- Programmierung der Bordcomputer
- Überwachung des Sprechfunks
- Beobachtung der Wetterlage, um Unwetter o. Ä. zu umgehen
- Ständige Überprüfung und ggf. die Korrektur aller Flugsysteme an Bord
- Dokumentation von Flugdaten nach dem Flug
- Enge Zusammenarbeit mit dem Kabinenpersonal und der Flugsicherung
Die Einsatzgebiete für Piloten sind vielfältig. Neben der beliebten Tätigkeit als Verkehrspilot bei einer Fluglinie im Linienflugverkehr oder bei Charterfluggesellschaften, können Sie auch als Firmenpilot für ein Unternehmen oder im Krankentransport beschäftigt sein. Mit entsprechenden Weiterbildungen können Sie außerdem in Flugschulen und bei der Bundeswehr arbeiten.
Ebenso möglich ist der Einsatz als Frachtpilot oder Testpilot. Frachtpiloten sind für den Lufttransport von Waren zuständig und benötigen neben der Verkehrspilotlizenz und mindestens 1.500 Flugstunden keine zusätzliche Schulung. Wenn Sie hingegen als Testpilot arbeiten wollen, müssen Sie neben der abgeschlossenen Pilotenausbildung ein naturwissenschaftliches Studium sowie ein sechs- bis zwölfmonatiges Studium an einer Testpilotenschule absolvieren.
Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten
Es ist kein Geheimnis, dass Piloten gut verdienen. Die Höhe des Gehalts kann allerdings je nach Position, Dienstalter und Fluggesellschaft stark variieren. Bevor Sie als Pilot Geld verdienen können, müssen Sie jedoch zuerst die umfangreiche Ausbildung durchlaufen, die nicht vergütet wird. Stattdessen müssen Sie in der Regel sogar die Kosten dafür selbst tragen.
Diese Investition in die eigene Karriere lohnt sich aber: Nach der Ausbildung zum Berufsflugzeugführer erhalten Sie als Co-Pilot ein Einstiegsgehalt von 2.000 bis 5.800 Euro brutto im Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung und dem Erwerb weiterer Qualifikationen sind deutliche Gehaltssteigerungen möglich. Wenn Sie frisch zum Kapitän befördert wurden, verdienen Sie monatlich zwischen 4.000 bis 10.000 Euro brutto. Zum Ende der Karriere als Flugkapitän können Sie sogar mit einem Monatsgehalt von 7.000 bis 19.000 Euro brutto rechnen.
Das Gehalt besteht aus einem Grundgehalt und Zulagen für Schichtdienst und Flugstunden.
Nach der etwa zweijährigen Ausbildung fangen Sie zunächst als Co-Pilot („First Officer“) an. Um auf der Karriereleiter weiter aufzusteigen und Kapitän zu werden, müssen Sie zahlreiche Flugstunden, Schulungen und Prüfungen absolvieren. Das nimmt in der Regel mehrere Jahre in Anspruch. Bei der Lufthansa müssen Sie zum Beispiel erst Senior First Officer werden und eine Zeit lang in der Position tätig sein, ehe Sie als Kapitän die volle Verantwortung für ein Flugzeug übernehmen können.
Neben dem Aufstieg zum Kapitän besteht außerdem die Möglichkeit, sich zum Ausbilder oder Fluglehrer weiterzubilden, der angehende Piloten trainiert. Darüber hinaus können Sie ein Studium aufnehmen, falls Sie nicht schon während Ihrer Ausbildung zum Piloten ein duales Studium absolviert haben. Es bieten sich zum Beispiel Studiengänge wie Luftfahrttechnik oder Luftfahrtsystemtechnik und -management an, um Ihr Wissen zu vertiefen und sich neben der Pilotentätigkeit ein zweites berufliches Standbein aufzubauen.
Ausbildung - Wie werde ich Pilot?
Beim Beruf des Piloten handelt es sich um keine anerkannte Berufsausbildung, da Inhalte und Verlauf nicht staatlich geregelt sind. Dementsprechend gibt es verschiedene Ausbildungswege, die aber relativ ähnlich ablaufen und Sie letztlich alle ins Cockpit führen.
Unabhängig davon für welchen Ausbildungsweg Sie sich entscheiden, müssen Sie in der Regel ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren inklusive eines anspruchsvollen Eignungstests durchlaufen, um sich für die Ausbildung zu qualifizieren. Die nachfolgende Grafik gibt Ihnen einen exemplarischen Überblick über die einzelnen Abschnitte des Bewerbungs- und Auswahlprozesses.
Wo kann ich mich ausbilden lassen?
Sie können sich entweder bei einer Fluglinie, einer privaten Flugschule oder bei der Bundeswehr für eine Pilotenausbildung bewerben. Alle drei Ausbildungsvarianten haben sowohl Vorteile als auch Nachteile. In manchen Fällen kann die Ausbildung sogar als duales Studium erfolgen. Ziel der Ausbildung ist der Erwerb einer Pilotenlizenz, die Sie zum Fliegen eines Flugzeugs berechtigt. Es existieren verschiedene Pilotenlizenzen:
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Privatpilotenlizenz (Privat Pilot Licence – PPL)
- Berufspilotenlizenz (Commercial Pilot Licence – CPL)
- Verkehrspilotenlizenz (Airline Transport Pilot Licence – ATPL)
- Multi Crew Pilot Lizenz – MPL
Das Fliegen von Passagierflugzeugen im Zwei-Mann-Cockpit ist nur mit der APTL und der MPL möglich.
Ausbildung bei einer Fluglinie
Die Pilotenausbildung bei einer Fluggesellschaft ist besonders beliebt.
Vorteile:
-
Relativ hohe Wahrscheinlichkeit, nach der Ausbildung übernommen zu werden
- Viele Fluglinien übernehmen Teil der Ausbildungskosten oder strecken diese vor
Nachteile:
-
Je nach Ausbildungsweg fällt der Erwerb der Zwischenlizenzen weg, sodass mögliche Einsatzgebiete eingeschränkter sind
- Starke Bindung und Ausrichtung an die jeweilige Fluglinie erschwert Wechsel
Ausbildung bei einer privaten Flugschule
Sollte die Bewerbung bei einer Fluggesellschaft scheitern, gibt es immer noch die Möglichkeit, die verschiedenen Fluglizenzen an einer privaten Flugschule zu erwerben.
Vorteile:
-
Modulare Ausbildung möglich: Lizenzen können neben einer normalen Berufstätigkeit schrittweise erworben und bezahlt werden
- Qualitativ meist genauso hochwertig wie eine Ausbildung bei einer Fluggesellschaft
Nachteile:
-
Unter Umständen längere Jobsuche, da keine direkte Übernahme durch eine Fluglinie gegeben ist
- Kosten der Ausbildung müssen komplett selbst getragen werden
Es ist auch möglich die Ausbildung zum Piloten im Ausland, zum Beispiel in den USA, zu absolvieren. Dort sind die Honorare der Fluglehrer und die Flugstunden zum Teil günstiger. Sie müssen allerdings die Kosten für die Anreise, Unterkunft und Verpflegung berücksichtigen sowie eventuelle Probleme mit der Anerkennung der im Ausland erworbenen Lizenz.
Ausbildung bei der Bundeswehr
Neben einer Fluglinie oder privaten Flugschule kann auch die Bundeswehr eine attraktive Alternative zum Erwerb der Pilotenqualifikation sein.
Vorteile:
-
Qualifizierte Ausbildung auf höchstem Niveau
- Komplette Ausbildung wird vergütet
- Vielfältige Einsatzgebiete als Flugzeugpilot, Jetpilot oder Hubschrauberpilot
Nachteile:
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Sehr anspruchsvolles Auswahlverfahren
- Ziviles Arbeitsleben erst nach Mindestverpflichtungszeit möglich
- Gehalt nach Ausbildung unter Umständen niedriger als in der kommerziellen Luftfahrt
Wie lange dauert die Ausbildung zum Piloten?
In der Regel dauert die Pilotenausbildung rund zwei Jahre. Sie besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil, wobei die Theorie entweder vor oder während der Praxisphase gelehrt wird.
Die exakte Dauer und der Verlauf der Ausbildung hängen davon ab, ob Sie diese bei einer Fluggesellschaft, privaten Flugschule oder bei der Bundeswehr absolvieren. Die European Flight Academy, die Flugschule der Lufthansa Group und ihrer Airlines, gibt zum Beispiel für den Erwerb einer APTL 20 bis 22 Monate und 24 bis 28 Monate für den Erwerb einer MPL an.
Wie teuer ist die Pilotenausbildung?
Die Kosten für die Ausbildung zum Piloten variieren je nach Ausbildungsstätte, liegen aber zwischen 60.000 bis 100.000 Euro. Manche Fluglinien wie die Lufthansa bieten Finanzierungsmodelle für ihre Auszubildenden an. In diesem Fall müssen die Auszubildende während ihres Trainings nicht für die Schulungskosten aufkommen, sondern zahlen sie erst nach Ausbildungsende und bei Erhalt eines Arbeitsplatzes bei der jeweiligen Airline zurück. Bei der Lufthansa liegt die monatliche Rückzahlungsrate zum Beispiel bei 5, 10 oder 15% des monatlichen Bruttogehalts.
Sofern Sie nicht auf ein solches Finanzierungsmodell zurückgreifen können und Ihre Familie Sie ebenfalls nicht unterstützen kann, besteht die Möglichkeit einen Berufskredit zu beantragen oder sich über gewisse Plattformen Geld von privaten Anlegern zu leihen. Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten, da es keine hundertprozentige Sicherheit gibt, dass Sie die Pilotenausbildung erfolgreich beenden und die Summe zurückzahlen können.
Bei privaten Flugschulen ist es oft möglich, die Ausbildung berufsbegleitend zu absolvieren. Auf diese Weise können Sie nebenbei arbeiten gehen und nach und nach die erforderlichen Fluglizenzen erwerben.
Fällt Ihnen die Bewerbung für die Ausbildung oder eine neue Stelle als Pilot schwer? Unsere Bewerbungsexperten helfen Ihnen gerne weiter! Jetzt unverbindlich anfragen!
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